Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen (2010)

Filmbeschreibung:

Flint Lockwood hat einen Traum. Der leidenschaftliche Erfinder und Tüftler möchte etwas erfinden, an das sich die Welt noch lange erinnern wird. Vielleicht etwas, um die Straßen schneller zu reinigen oder das Gras schneller wachsen zu lassen. Irgendeine Erfindung, die den Menschen nützt. Und plötzlich gelingt ihm das Kunststück! Mit seinem FLDSMDFR (Sprich: Flitzem-deför) kann er Wasser in Essen verwandeln. Die Hungerprobleme dieser Erde scheinen gelöst; der Ruhm scheint ihm sicher. Zumindest so lange, bis alles aus dem Ruder läuft und seine Erfindung sich selbstständig macht und sich in die Atmosphäre verabschiedet. Dort werkelt sie munter weiter, sodass seine Heimatstadt schon bald unter Hackbällchen, Speiseeis und Hamburgern begraben wird. Gemeinsam mit seinem Vater und der tollkühnen Fernsehmoderatorin Sam Sparks macht der tollpatschige Erfinder sich auf, die Probleme, die er geschaffen hat, zu lösen – und am Ende des Tages vielleicht doch als Held dazustehen. Zum Trailer

Filmkritik:

Ich gehöre ja zu den wenigen Menschen, denen Pixars Oben 2009 nicht soooo gut gefallen hat. Klar, der Streifen ist lustig, hat Herz und State-of-the-Art-Animationen. Doch irgendwie war er mir zu stringent der Pixar-Erfolgsstory folgend: Man nehme einige schrullige und liebenswerte Charaktere, bringe sie in ein interessantes Szenario und lasse sie Abenteuer erleben. All dies bot auch Oben, doch die durchaus charmante Story um den schrulligen Witwer Carl Fredricksen ließ mich dann doch irgendwie seltsam unüberrascht zurück. Im Vorprogramm zu Oben lief allerdings der Trailer zu Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen – und das, was man da sah, machte Lust auf mehr; alleine schon aufgrund des selten dämlichen deutschen (und Original-)Titels. Die 2002 gegründete Firma Sony Pictures Animation (Jagdfieber, Könige der Wellen) gelang mit dem 3D-Animationsabenteuer Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen ein unterhaltsamer Animationsfilm, der nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt, wenn es riesige Fleischbällchen und ganze Eislandschaften regnet. Die Geschichte beruht auf dem gleichnamigen 32-seitigen Kinderbuch von 1982 „Cloudy with a Chance of Meatballs“ von Judi und Ron Barett. Soweit so altbekannt, doch was Chris Miller in Kooperation mit seinem Regiepartner Phil Lord an Absurdität und skurrilen Einfällen aus der Vorlage herausholt, spottet jeder Beschreibung. Umso erstaunlicher, da Miller im Vorfeld nur die Shrek– und Madagascar-Filme verbrochen hatte – immens erfolgreich zwar, aber allesamt doch Animationsfilme von der Stange. Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen jedoch ist völlig anders: Er ist kindlicher als die „Vorgänger“ und zugleich um einiges erwachsener. Er ist saudumm von seiner Grundstory und doch tiefsinnig in seiner Conclusio. Die Charaktere könnten simpler nicht gestrickt sein und doch schaut man ihnen unendlich gerne dabei zu, wie sie von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpern.

Filme-Blog Wertung: 9/10

Dabei ist es vor allem die Inszenierung, die Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen von anderen Genre-Vertretern abhebt. Alle Protagonisten sind überzeichnet bis zum geht-nicht-mehr. Alle Logik ist in Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen außer Kraft gesetzt. Viele Situationen dienen nur dazu, um einen süffisanten, absurden Gag nach dem anderen abzufeiern. Alles ist verpackt in eine klebrige, süße, farbenfrohe Optik, die auf Blu-ray erst so richtig zur Geltung kommt. Der 3D-Look, der dem Film nachträglich aufgepappt wurde, ist wie so oft nicht der Rede wert, stört aber auch nicht weiter. Besonders interessant wird Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen wenn man die Geschichte in seine Bestandteile zerlegt. Der Erfinder Flint Lockwood trägt dabei regelrechte Faustische Züge. Und wer weiß, würde Goethe heute leben würde sein Heinrich Faust vielleicht wirklich Flint Lockwood heißen und Mephisto würde nicht in Gestalt eines Pudels zu ihm kommen, sondern in Form eines gefiederten Rattenvogels. Der Trailer zur demnächst anstehenden Fortsetzung Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 lässt ebenfalls großartiges Erwarten, schließt er doch direkt an das Ende von Teil 1 an und bietet die gleichen Charaktere in noch absurderen Situationen: Die Heimatinsel von Lockwood ist nämlich von Essen verschüttet. Und jene Lebensmittel haben angefangen zu leben. „Faust Lockwood“ trifft demnach auf den Hamburger-Frankenstein – man darf gespannt sein!

Filmfazit:

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen ist ein kurzweiliger, aber spaßiger Animationsfilm für die ganze Familie. Lustiger und besser – und mit einem süffisanten Humor versehen – als vieles, was Pixar in den vergangenen Jahren abgeliefert hat.

Filmtrailer:

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2 Gedanken zu “Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen (2010)

  1. Hi den ersten Teil fand ich schon echt super und das obwohl ich ihn ohne die 3D Effekte gesehen hab. Freue mich total auf den zweiten Teil und hoffe auf ein super Kinoerlebniss ohne ausgenudeltes Geldgemache. Bin gespannt.

    LG
    SteelbookGames

    • Darauf freue ich mich auch! Der Trailer sieht schon mal extrem lustig aus und behält den schrägen Humor des Erstlings wunderbar bei! Viel Spaß im Kino! 😉

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