Caged (2011)

Filmbeschreibung:

Vor nun ziemlich genau 20 Jahren starb die Freundin der kleinen Carol beim Versteckspielen. Noch immer ist Carol nicht über den Tod der damals noch sehr jungen Laura hinweg, welche von einem Hund förmlich auseinander gerissen wurde. Doch heute ist es Carol’s Aufgabe anderen Menschen zu helfen, denn sie hat sich dazu entschieden Ärztin zu werden. Doch als sie mit ihren beiden Arbeitskollegen und zugleich guten Freunden auf dem Weg von Jugoslawien in den fernen Kosovo ist, um einige Medikamente dorthin zu liefern ist die Hauptverkehrsstraße gesperrt und die drei entscheiden sich nach einigen Überlegungen dazu einen kleinen Umweg zu fahren. Dies stellt sich jedoch schnell als verheerender Fehler heraus, denn auf halber Strecke durch die waldige Landschaft wartet auf die drei Doktoren das Grauen in Person. Serbische Organhändler nehmen sie gefangen und der blutige Albtraum beginnt sich zu entwickeln.  Zum Trailer

Filmkritik:

Neue französische Härte, soviel steht fest. Doch ist diese Art der angesprochenen Stilrichtung in Caged nicht unbedingt mit vielen Splatterszenen auf das Auge abgerichtet, sondern vielmehr durch viele Psycho Elemente für den Kopf bestimmt und wird in vielen Szenen das Mitgefühl des Betrachters wecken. Doch soviel als kleiner Einstieg zu dem Film mit dem französischen Originaltitel Captifs und nun weiter zur eigentlichen Kritik. Zuerst einmal sei gesagt, dass bereits der Einstieg in Caged durch den Tod eines kleinen Kindes durch den Hundebiss durchaus nicht ohne ist und sich ganz im Stile von einer ähnlichen Szene aus dem Backwood-Voodoo-Streifen namens Wake Wood orientiert. Des Weiteren ist Caged fast über die volle Laufzeit von leicht unterdurchschnittlichen 84 Minuten zum großen Teil sehr sehr ruhig gehalten und verzichtet somit auf jedwede Art unnützer Dialoge, wodurch dem Betrachter viel Zeit gegeben wird, sich in die Lage der Protagonisten hinein zu versetzen. Auf unnötige Splatterszenen verzichtet Caged ebenfalls und somit spielt sich die wirklich Härte wie oben auch bereits angesprochen, lediglich im Kopf des Zuschauers ab und ist umso intensiver. Besonders ins Auge stechen wird einem auch das Ende des Films, denn anders als gewohnt verzichtet Regisseur Yann Gozlan darauf, Caged mit einem sinnlosen Blutbad zu beenden und schließt den Streifen stattdessen schon fast mit einer Art Happy-End ab, welches mich persönlich absolut zufriedenstellen konnte, nachdem Protagonistin Zoé Félix als Sympathieträgerin in Caged ihre volle Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat und auch ihre Schauspielkollegen – von denen man im Film nicht wirklich viel zu sehen bekommt – mühelos in den Schatten stellt.

Filme-Blog Wertung: 6/10

 

Auch wenn Caged für den einen oder anderen Zuschauer durchaus bewegend ist und durch die vielen Psycho-Inhalte schon fast verstörend wirkt, hat mir dennoch irgendwie das gewisse etwas am Film gefehlt, denn im großen und ganzen ist dieser ganz einfach zu leer und auch schon fast etwas zu kurz gehalten, um die ganze Geschichte der Entführung und des Organhandels abzuarbeiten. Auch die Atmosphäre von Caged lässt etwas zu wünschen übrig, denn ein kleines Waldgebiet und das abgelegene Farmhaus mit verdrecktem Keller und einem OP-Saal im Inneren, sind meiner Meinung nach dann doch etwas zu dürftig für einen Film, der einiges an Potenzial beinhaltet und es dennoch nicht schafft, dieses freizusetzen. Auch die Schauspieler glänzen in Caged nicht gerade mit ihrer erbrachten Leistung, sind aber trotzdem durchaus passabel und wissen an den richtigen Stellen im Film zu überzeugen. Gewünscht hätte ich mir auch das Miteinbringen des tragischen Todesfalls von Carole’s Freundin Laura, denn außer den kurzzeitigen Visionen von Carole, in welchen sie Laura sieht, oder auch ihrer verständlichen Angst vor Hunden wird auf diesen Aspekt nahezu kein weiterer Bezug genommen; warum also überhaupt erwähnen? Letztlich gibt es also eine ganz leicht über dem Durchschnitt liegende sechs Sterne Wertung für Caged, einen Franko-Film der es leider nicht schafft sich mit Konkurrenten wie Inside oder High Tension zu messen.

Filmfazit:

Wer Filme wie Inside, High Tension und andere Vertreter der neuen französischen Härte mochte, der wird auch an Caged sehr schnell gefallen finden. Caged verzichtet auf gewohnt hohen Blutfaktor und spielt sich zu großem Teil im Kopf des Betrachters ab.

Filmtrailer:

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