Star Trek – Into Darkness (2013)

Filmbeschreibung:

Ein hinterhältiger Anschlag auf ein Archiv der Sternenflotte ruft die Enterprise-Crew um Captain James Tiberius Kirk und seinen ersten Offizier Spock auf den Plan. Gemeinsam mit den übrigen hochrangigen Generälen der Sternenflotte halten sie Kriegsrat um den vermeintlichen Attentäter John Harrison dingfest zu machen. Doch die Sitzung wird je unterbrochen, als Harrison das Sternenflottenhauptquartier angreift und Kirks Mentor AdmiralPike im Kugelhagel tötet. Harrison flieht auf einen Planeten der kriegerischen Klingonen. Die Enterprise-Crew soll ihn dort auffinden und ausschalten. Dock Kirk und Spock haben nicht nur mit dem Attentäter und mörderischen Klingonen sondern auch mit Quererlen und Intrigen aus dem Inneren der Sternenflotte zu kämpfen. Zum Trailer

Filmkritik:

Gefühlte tausend Jahre ist es her, da kam ein Film namens Star Trek II – Der Zorn des Khan – in die Lichtspielhäuser der Nation. Nachdem uns Regisseur J.J. Abrams (Super 8) vor zwei Jahren den Reboot der Reihe mit einer verjüngten Enterprise-Crew brachte, interpretiert er nun auch die Geschichte um den gentechnisch veränderten Übermenschen Khan neu – und liefert damit einen überzeugenden Science-Fiction-Film ab. Star Trek – Into Darkness – hat ein überragendes Tempo und Timing. Von der ersten Minute an geht es los und wenn dann nach über zweieinhalb Stunden der Abspann über die Leinwand flimmert, fragt man sich, wohin die Zeit verflogen ist. Eine bombastische Actionszene jagt die nächste – eine jede spektakulärer als die vorherige. Fast jeder Witz sitzt und die Plot-Twists sind auch nicht ohne. Was Star Trek – Into Darkness – jedoch völlig abgeht, ist die titelgebende Dunkelheit – und das verweigert dem Film auch letztlich die richtig hohen Wertungsregionen. Über die gesamte Laufzeit von zirka zweieinhalb Stunden, kommen Kirk und seine Crew leichtfüßig daher. Immer mal wieder stehen sie am sprichwörtlichen Abgrund (etwa im Angesicht der „Vengeance“ oder auf einem klingonischen Planeten), springen in selbigen (der Prolog) oder plagen sich mit Zerwürfnissen innerhalb der Crew. All dies geschieht jedoch immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen, der die Bedrohung, welche Benedict Cumberbatchs Khan durchaus ausstrahlt, bereits frühzeitig die volle Kraft nimmt. Die Enterprise-Crew wird das Ding schon schaukeln – diesen, der Spannung nicht gerade förderlichen, Leitsatz lässt Abrams nahezu aus jeder Pore von Star Trek – Into Darkness – tropfen und verschenkt somit viel Potential. Umso deutlicher wird dies, da nach dem locker-flockigem Prolog, eine durchaus das Potential der Geschichte erahnende tragische Sidestory eröffnet wird – und nach einem großen Knalleffekt wieder fallen gelassen wird. Die im Titel sowie auf ersten Teaserplakaten und Trailern heraufbeschworene Dunkelheit bezieht sich somit wahrlich rein auf die Planeten der Klingonen, denen ein kurzer Besuch abgestattet wird. Das ist schade, hätte man Star Trek – Into Darkness – durchaus eine Metaebene verleihen können, welche sich mit aktuellen Fragen des Terrorismus und von Menschlichkeit allgemein auseinandersetzt. Doch so weit geht Abrams in keiner Sekunde. Daraus resultiert natürlich kein schlechter Film – jedoch einer, der weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.

Filme-Blog Wertung: 8/10

Ironischerweise ist die den Film bestimmende Leichtigkeit eine der größten Stärken von Star Trek – Into Darkness. Die Enterprise-Crew rund um Kirk, Spock, „Pille“, Scotty und Uhura ist wie bereits im elften Star Trek formidabel besetzt. Chris Pine (Die Hüter des Lichts), Zachary Quinto (Star Trek), Zoe Saldana (Colombiana), Simon Pegg (Mission: Impossible – Phantom Protokoll) und Karl Urban (Dredd) harmonieren miteinander, dass es eine wahre Freude ist. Die meisten coolen Sprüche und Gags sind perfekt getimt und sorgen auch bei Nicht-Kennern der Star-Trek-Filme für den einen oder anderen Lacher. Neuzugang Alice Eve (Men in Black 3 – Back in Time) als Dr. Carol Marcus ist zwar trotz einer wichtigen Funktion für den Plot nur Eye-Candy. Diese Rolle füllt die Blondine allerdings perfekt aus. Benedict Cumberbatch (Four Lions) ist jedoch ganz klar am meisten hervorzuheben. Sein Khan ist ein nihilistischer Bastard, der alles daran setzt, seine Ziele zu erreichen. Für Star Trek – Into Darkness – ist er das, was Javier Bardem als Raoul Silva in James Bond 007 – Skyfall ist: Er trägt den Film und schafft mit ihm einen ikonischen Charakterkopf. Khan verfolgt seine Zeile, geht dabei über Leichen und ist „den Guten“ immer einen Schritt voraus. Dabei handelt er stets rational und emotionslos. Cumberbatchs Spiel steht demnach dem von den anderen Hauptdarstellern konträr entgegen: Wo er böse und unnahbar agiert, phasert sich die Enterprise-Crew immer einen flotten Spruch auf den Lippen durch die unendlichen Weiten des Weltalls.

Filmfazit:

Star Trek – Into Darkness – ist nicht nur für Trekkies ein gelungener Film. Auch Star-Trek-Noobs können gerne einen Blick riskieren und werden nicht enttäuscht werden. Der Film ist bildgewaltige Science-Fiction mit einem überragendem Timing und viel Witz – jedoch leider ohne jeglichen Subtext oder die im Titel angekündigte Dunkelheit.

Filmtrailer:

Facebook Kommentare

Facebook Kommentare

Ein Gedanke zu “Star Trek – Into Darkness (2013)

  1. Finde ich ebenfalls, das der Film hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Abgesehen von den guten Spezialeffekten und jeder Menge Action bleibt wenig übrig, auch wenn der Film handwerklich gut gemacht ist. Darum hätte ich auch nur 7 von 10 Punkten gegeben…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.