Filmbeschreibung:
John hat das Pech, dass er bei seinem Bankraub verletzt wurde. Auf der Flucht wird er selbst Opfer eines Raubüberfalls, was die Sache nicht erleichtert. Nachdem er im Radio hört, dass die Polizei ihn überall sucht und weiß, wer er ist, wie er aussieht und welchen Wagen er fährt, beschließt er zu Fuß weiter zu gehen. Er sucht Unterschlupf in einem Wohngebiet. Er klingelt bei verschiedenen Leuten und versucht ihnen Storys zu verkaufen, er sei ein Zeuge Jehovas oder der Gleichen. Als er bei Warwick Wilson klingelt, tischt er die Lüge auf, er sei ein alter Freund von Julia. Woher John von Julia weiß? Ganz einfach, er hat vorher in den Briefkasten von Warwick geschaut und eine Karte von Julia gefunden. Warwick bittet ihn herein, doch John weiß nicht, dass er sich das falsche Haus ausgesucht hat und befindet sich wenig später auf einer mörderischen Party wieder. Zum Trailer
Filmkritik:
Solche Filme sind mir am liebsten. Dinner For One ist ein grandioser Psychothriller von der verzwickten Sorte. Aber Achtung, ich meine nicht Dinner For One aus dem Jahre 1963, sondern den Film The Perfect Host. Ich habe keine Ahnung, was die Macher sich hierbei wieder gedacht haben, den Film im deutschsprachigen Raum diesen Filmtitel zu geben. Zumal man unter dem Titel Dinner For One den eigentlichen Film kaum findet. Unter dem Titel für den englischsprachigen Markt findet man jede Menge Informationen zu dem Film. Diese Info nur am Rade bemerkt und nun zum eigentlichen Film. Dinner For One – Eine Mörderische Party – fängt einfach nur cool an und weiß, wie man eine Geschichte erzählen muss, damit sie spannend wirkt, aber auch nicht zu mysteriös, damit sie nicht langweilt. Obwohl der Hauptcharakter in Dinner For One ordentlich Mist gebaut hat, entwickelt man Sympathie für ihn, selbst dann, wenn er bei fremden Leuten klingelt und sie regelrecht verarscht, um in ihre Häuser zu gelangen. Auch Nervenkitzel besitzt der Streifen durchaus genug und das liebt doch der Zuschauer. Die Rettung naht, aber das Opfer kehrt immer wieder zum Mörder zurück. Eigentlich total dumm, aber in Dinner For One wirkt es gar nicht mal so plump, sondern es ist einfach purer Nervenkitzel. David Hyde Pierce und Clayne Crawford (Nur mit dir) in den Hauptrollen spielen das Katz- und Mausspiel nahezu perfekt und können durchaus überzeugen. Gerade David Hyde Pierce ist in seiner Rolle vollkommen aufgegangen. Mit seinem recht netten und normal wirkenden Auftreten erwartet man eigentlich nicht so eine gestörte Persönlichkeit hinter dieser Fassade. Für mich ein Moment der Überraschung und endlich mal ein Film, der mich an der Nase herumführen konnte. Ich möchte mehr von diesen Filmen sehen.
Filme-Blog Wertung: 8/10
Ein grandioses Spektakel. Dinner For One – Eine mörderische Party – kann einen so richtig schön an der Nase herumführen. Der Psychsothriller spielt regelrecht mit unseren Nerven und vermag dies köstlich zu genießen. Die Story ist so abgestimmt, dass sie uns häppchenweise den Plot präsentiert und dabei ja nicht zu viel erzählt. Hauptdarsteller David Hyde Pierce und Clayne Crawford (Nur mit dir) spielen ihre Rollen grandios und gerade David Hyde Pierce weiß, wie er den Zuschauer um den Finger wickeln kann. Von mir gibt es acht Sternchen an dieser Stelle.
Interpretation des Endes: Achtung Spoilergefahr!
Da ich nur schwer an Informationen im Internet zu einer möglichen Interpretation des gesamten Films, sowie des Endes kam, möchte ich euch hier meine Gedanken aufzeigen.
Warwick mag es zu töten. Zumindest mag er den Anblick von Blut. Deshalb sucht er sich Opfer, mit denen er „spielen“ kann. Er lebt mit seinen Halluzinationen in einer anderen Welt, in die er manchmal andere Mitmenschen hineinzieht. Nur durch seine Pillen beendet er die Party (teilweise) und seine Opfer finden den Tod. Aber nur in seiner imaginären Welt finden sie den Tod, in der realen Welt leben sie immer noch. Unter dem schweren Drogeneinfluss, hat John nicht mitbekommen, dass seine Wunden (abgesehen von der am Fuß) nur aufgemalt waren und auch seine durchgeschnittene Kehle war nur aufgemalt. Was jedoch nicht geklärt ist, ob Warwick seine vorherigen Opfer wirklich nicht getötet hat und nach welchen Kriterien er sie aussucht. Schließlich benötigt er ein Druckmittel, damit diese ihren Mund halten. Bei John war es eben die Tatsache, dass er ein gesuchter Verbrecher war. Aber auch dieses Druckmittel scheint nicht ausreichend gewesen zu sein, denn John gelingt es am Ende mittels eines Fotos, Warwick zu überführen. Warwick lädt daraufhin seinen Arbeitskollegen zum Dinner ein, da dieser Verdacht schöpft. Auch hier stellt sich die Frage, wird Warwick das gleiche Spiel mit seinem Kollegen abziehen? Wie wird er die Sache vertuschen? Eventuell argumentiert er mit dem erhöhten Drogenanteil im Blut seiner Opfer. Doch ob dies auch bei einem Polizisten klappt? Oder ermordet er wirklich normalerweise seine Opfer und John war eine Ausnahme, um an das gestohlene Geld zu kommen? Leider werden diese Fragen nicht eindeutig geklärt, weshalb man nur spekulieren kann. Aber das Ende lässt ja einen weiteren Teil erahnen, der vielleicht die Sache eskalieren lässt und sogar ein psychologisches Gutachten mit sich bringt.
Filmfazit:
Ein grandioser Psychothriller, der genau weiß, wie man den Zuschauer fesseln kann, selbst wenn die Grundidee nichts Besonderes ist. Dinner For One ist schöner Nervenkitzel mit einer recht anspruchsvollen Story.
Filmtrailer:
Auch den Trailer muss ich an dieser Stelle echt loben, denn er verrät nicht zu viel und kann einen durchaus auf den Geschmack bringen.