Filmbeschreibung:
Die drei jungen Amerikaner Ed, Henry und Phil haben beschlossen ein paar entspannte und zugleich partyreiche Tage an der mexikanischen Grenze zu verbringen und sich endlich einmal wieder von dem ewigen Alltag zu erholen. Dort angekommen heißt es für die drei Burschen zuerst einmal auf Frauenjagd zu gehen und sich mit Alkohol und Drogen bei Laune zu halten. Doch bereits sehr früh in der Nacht möchte Phil noch etwas im angrenzenden Ort erledigen und überlässt seinen beiden besorgten Mitstreitern das Feld. Als Phil jedoch am nächsten Morgen immer noch nicht zum Hotelzimmer der beiden Jungs zurückgekehrt ist, beginnen diese sich auf die Suche nach ihrem Freund zu machen und machen dabei allerlei mysteriöse und unmenschliche Entdeckungen und die örtlichen Behörden scheinen sich nicht wirklich in die Geschäfte einmischen zu wollen, in welche der verschwundene Phil und nun auch seine beiden Mitstreiter Ed und Henry hineingezogen wurde. Zum Trailer
Filmkritik:
Man muss sich nicht wirklich lange mit Borderland befassen, um sich an irgendetwas erinnert zu fühlen. War da nicht mal dieser Folterstreifen, bei dem sich ein paar Jungs schöne Tage im Ausland machen wollten und plötzlich gerät einer von ihnen in die Fänge diabolischer Entführer und Menschenhändler? Genau! Hostel! Und auch wenn es bei Borderland nicht um den klassischen Menschenhandel, sondern viel mehr um allerlei okkulte Geschichten geht und der Film sogar schon etwas mystisch daher kommt, ähnelt er seinem Genre-Kollegen in vielerlei Hinsicht. Bereits nach wenigen Minuten von Borderland wird dem Betrachter schon sonnenklar: Hier wird Blut fließen! Und davon nicht gerade wenig. In was Hostel Borderland allerdings meilenweit voraus ist, ist an dieser Stelle wohl die immerhin vorhandene tiefe in der Story, denn mit einer solchen kommt Borderland nicht einmal annähernd daher. Zwar versucht der Streifen einige Zuschauer durch den, ja mittlerweile schon fast standardmäßigen, Spruch: „Based on true events“ zu gewinnen, doch fällt es dem Betrachter an vielen Stellen dennoch etwas schwer, dem Film wirklich glauben zu schenken oder sich in seinen Bann gezogen zu fühlen. Irgendwie läuft alles an einem vorbei und in den Streifen hineinversetzt fühlt man sich schon mal gar nicht. Die Spannungskurve ist natürlich aufgrund der oftmals fehlenden Story eher im unteren Bereich gehalten, sackt aber dennoch irgendwie nie so ganz ab, was nicht zuletzt sicher durch die vielen übernatürlichen Geschichten und auch durch die Racheaktion des Ex-Cops bedingt sein dürfte. Natürlich gibt es aber auch einige Dinge die wirklich zu überzeugen wissen in Borderland, nämlich die Atmosphäre des Films. Diese könnte wohl kaum realitätsgetreuer umgesetzt werden und die vielen Probleme, die man als Kurzurlauber in einem fremden Land bekommt, werden sehr schnell verdeutlicht. Selbst als Betrachter fühlt man sich mehr und mehr von den tätigen Behörden verraten und förmlich von den dreckigen Hinterhöfen und Lebensweisen vieler Menschen dort eingeengt, was sich auch in der Wertung durchaus als positiv widerspiegelt.
Filme-Blog Wertung: 6/10
Bisher noch keine Erwähnung fand die schauspielerische Leistung in Borderland, welche zwar nicht besonders hervorsticht, aber für diese Genre dennoch leicht über dem Durchschnitt der normalen B-Movies liegt. Gute sechs Sterne handelt sich Borderland also besonders durch seine realitätsnahe Atmosphäre ein und besonders durch das Entsetzen, welches sich am Ende des Films vermutlich beim Betrachter breitmacht, wenn man sich die Frage stellt: War das wirklich alles echt was ich in Borderland gerade gesehen habe? Ob nun alles so abgelaufen ist, bleibt sicher fraglich, aber dennoch ist es nicht zuletzt auch die hohe Brutalität in Borderland, die den Betrachter immer wieder zum Wegsehen veranlagt und die eigentlich oftmals fehlende Spannung nicht ganz zum absinken bringt. In Hostel steht Borderland zwar noch in so Einigem nach und dennoch weiß der Streifen auf seine ganz eigene, verwirrende und irgendwie absolut unrealistische, okkulte Art, zumindest einen entscheidenden Teil der Zuschauer auf seine Seite zu ziehen und dafür gibt es in diesem Fall eine Wertung von sechs Indexsternchen.
Wahre Begebenheit:
So unglaublich es bei Borderland auch klingen mag, der Film orientiert sich tatsächlich an einer wahren Geschichte, auch wenn an dieser Stelle wie gewohnt die Frage im Raum steht, wie nahe Borderland sich wirklich an diesen Ereignissen bewegt und in welchem Maße man den Geschehnissen als Betrachter glauben schenken mag. Abgeschlossen wird der Film mit
FSK:
Gnadenlos zugeschlagen hat an dieser Stelle auch die FSK, denn Borderland wurde um knappe 6 Minuten in der KJ Fassung geschnitten und somit werden sich Genre-Fans wohl nur an der SPIO-JK Version erfreuen können, die nach der Indexierung nur noch sehr schwer zu bekommen sein dürfte.
Indizierung:
Seit dem 30.10.2009 ist Borderland, aus vermutlich gewaltverherrlichenden Gründen und der Darstellung der übertriebenen Gewalt als etwas ganz Natürliches, auf der B Liste des Index zu finden und kann somit nur noch extrem begrenzt verbreitet werden.
Filmfazit:
Für Gorehounds, oder Freunde des übernatürlichen, sowie für Fans von Hostel ist Borderland durchaus empfehlenswert. Letzterem steht er allerdings um einiges nach und besonders die fehlende tiefe in der Handlung dürfte die meisten Betrachter eher abschrecken.
Leider ist der Film nicht sonderlich spannend gemacht, der Rest ist einfach nur eklig.
Empfehlen würde ich diesen Film niemanden.
Aber wer die DVD hat, sollte sich bei den Extras ansehen, wie ein Polizist die wahre Geschichte erzählt, die in dem Film verabreitet wurde. Das ist wirklich grausig und viiiieeeel spannender und berührender als der Film selbst.
Hey Franziska,
Bin bei der fehlenden Spannung ganz deiner Meinung und der ganze übernatürliche Kram mit diversen Ritualen konnte meinen Filmgeschmack ebenfalls nicht wirklich treffen…
Dennoch kann man eigentlich nicht den Rat geben den Film niemandem zu empfehlen, denn Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und in gewisser Weise berührt Borderland einen dann doch und weiß zu schockieren…
Danke für dein Feedback 😉
lg. Simon