Der letzte Exorzismus (2010)

Filmbeschreibung:

Cotton Marcus ist ein evangelischer Prediger bzw. Pfarrer aus Baton Rouge. Cotton möchte ein für alle Mal beweisen, dass Exorzismen nicht existieren, sondern durch kleine Tricks der Exorzisten dämonenartige Phänomene herbeigerufen werden, um so Effekte einer Dämonenaustreibung zu erzeugen. Grund für diese Aktion ist der Tod eines kleinen Jungen, welcher vor kurzem an der Prozedur eines Exorzimus’ verstarb. Da Cotton selbst Vater ist, möchte er zukünftigen Kindern diesen Schmerz ersparen. Deshalb dreht er mit einem Kamerateam eine Dokumentation und plaudert dabei einige Tricks der Exorzisten aus. Auf einer Farm in Louisiana soll ein Mädchen leben, welches von Dämon Abalam besessen sei. Cotton führt seine gewohnte Vorgehensweise vor und denkt zunächst er habe den Dämon ausgetrieben, doch schnell zeigt sich, dass mit dem Mädchen wirklich etwas nicht stimmt und es schnellstens in ärztliche Behandlung muss. Zum Trailer

Filmkritik:

Ich muss gestehen, dass Der Letzte Exorzismus mein erster Film war, der direkt dieses Thema behandelt. Da dieses Thema – man könnte schon fast Genre sagen – jedoch sehr ausgelutscht ist und schon bestimmt hundertfach verfilmt wurde, kennt natürlich jeder die Geschichten und Klischees, um einen Dämon auszutreiben, aber in der letzte Exorzismus behandelt man die Geschichten relativ spannend und füttert sie mit einigen Stilmitteln vom Horror-Genre. Dabei wirken die klischeehaften Schockszenen oftmals sehr gelungen und harmonieren wunderbar mit der Musik von Nathan Barr zusammen. Wirklich gelungen ist auch die Arbeit von Regisseur Daniel Stamm, welcher dem Film Der letzte Exorzismus eine gewisse Unvorhersehbarkeit verleiht, um somit für zusätzlichen Gruselfaktor zu sorgen. Auch die Kameraperspektive – genannt Ego-Perspektive – finde ich sehr passend, da die Atmosphäre dadurch wesentlich spannender wirkt und natürlich realistischer, was vor allem daran liegt, dass man sich als Zuschauer wesentlich mehr integriert fühlt. Ich bin ein absoluter Fan von diesen Kameraperspektiven und habe diese zum ersten Mal in den Filmen Cloverfield, REC und Paranormal Activity sehen können. In den ersten Minuten von Der letzte Exorzismus dachte ich nur an Paranormal Activity, weil die Kameraführung fast identisch war. Gerade die ersten Szenen aus der letzte Exorzismus wirken nämlich genauso wie die aus Paranormal Activity. Eine weitere sehr gelungene Leistung stammt von Patrick Fabian als Referent Cotton Marcus, der seine Rolle außerordentlich gut spielt und dabei von Anfang an der Sympathieträger im Film ist. Seine Ausstrahlung ist sehr ruhig und er hat so ziemlich auf jede Frage eine passende Antwort und wirkt so ziemlich erfahren auf seinem Gebiet. Der Miträtsel-Faktor ist meiner Meinung nach relativ groß in Der letzte Exorzist. Hier werden typische Vorgänge von Exorzismen aufgezeigt und Referent Cotton plaudert in Der letzte Exorzist aus dem Nähkästchen und verrät einige interessante Tricks, welche man sofort mit einem Aha-Effekt verbindet. Alles sehr unspektakulär, aber spätestens im Motelzimmer fällt dem Kamerateam und Referent Cotton auf, dass das Mädchen ernsthaft krank ist und schleunigst ins Krankenhaus muss. Ab hier steigt die Spannung stetig und als Zuschauer steht man im Zwiespalt und beginnt daraufhin mitzurätseln, ob das Mädchen evtl. doch besessen ist, oder einfach nur psychisch krank. In Der letzte Exorzismus kann man die Schockmomente leider an einer Hand abzählen, doch meiner Meinung nach fällt dies nicht sonderlich ins Gewicht, da der Film wirklich viel Spannung besitzt, wegen der wie schon erwähnten Unvorhersehbarkeit. Das Ende, welches rund fünf bis zehn Minuten lang ist, ist im Vergleich zum restlichen Film relativ spektakulär gehalten und verliert meines Erachtens völlig den Sinn für Realität, da im gesamten Film alles plausibel erklärt wird, nur hier scheinbar ein wenig mehr Action gefragt war, welche den Film dann leider schlechter wirken lässt, als er tatsächlich ist.

Filme-Blog Wertung: 7/10

Ich war recht positiv überrascht von Der letzte Exorzismus und muss wirklich sagen, dass der Film vor allem mit der Kameraperspektive, der schauspielerischen Leistung und der spannenden Handlung punkten kann. Schade, dass man das Ende nicht schöner gestaltet hat, aber dennoch vergebe ich hier sieben von zehn besessenen Sternen und rate davon ab, dass man sich die Szenen ansieht, in der das Team zurück auf die Farm fährt.

Ende:

Mir ist es bis heute noch ein Rätsel, wieso die Einwohner am Ende so reagieren und deshalb möchte ich eure Thesen dazu gerne hören.

Abalam:

Abalam ist ein Dämon, und zwar der Großfürst der Hölle und tritt meistens in einer Frauengestalt auf.

Filmfazit:

Ein Genre-Highlight ist Der letzte Exorzismus nicht, doch wenn man sich auf den Film einlassen kann und ihn gespannt mitverfolgt, wird Der letzte Exorzismus wirklich unterhaltsam, daher sollten Thriller- und Horror-Fans hier auf jeden Fall einen Blick drauf werfen.

Filmtrailer:

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