American Beauty (2000)

Filmbeschreibung:

Nach außen hin erscheint es so, als ob Lester in einer perfekten Welt lebt: Eine Frau, ein Haus, eine gemeinsame Tochter und ein Job- doch die Realität sieht anders aus. Lester fühlt sich in seiner Midlife-Crisis gefangen: Seine Frau hat nichts anderes im Kopf als ihre Karriere und seine Tochter Jane, die mitten in der Pubertät steckt, findet ihn uncool und reagiert zickig auf all seine Annäherungsversuche. Das Verhältnis innerhalb der Familie ist sehr kalt und distanziert. Lester arbeitet in einem Zeitschriftenverlag und wird dort von seinem Chef unterdrückt. Als er Angela, eine Freundin seiner Tochter kennenlernt, verliebt er sich sofort in das deutlich jüngere Mädchen. Um Angela zu beeindrucken, beginnt er Gewichte zu heben und findet langsam in seine fast verloren gegangene Jugend wieder zurück. Durch den neuen Nachbarsjungen Ricky kommt er das erste Mal seit seiner Jugend wieder mit Marihuana in Berührung. Ricky verliebt sich in Lester’s Tochter Jane, während Lester immer mehr versucht, an Angela heranzukommen. Auch seine Frau ist ihm nicht treu, denn die vergnügt sich währenddessen mit ihrem Erzfeind Buddy. Zum Trailer

Filmkritik:

In American Beauty soll das verzerrte Bild, das man von der amerikanischen Gesellschaft hat, aufgezeigt werden. Lester und seine Familie wirken auf den ersten Blick perfekt, doch auf den zweiten Blick herrscht in der Familie das reine Chaos. Zur Handlung ist zu sagen, dass ich persönlich die erste Hälfte der Filmes nicht so ganz ernst nehmen konnte und eher verwirrt war. Ich wusste nicht recht, was ich von der Familiensituation halten sollte, da die Familienmitglieder sich trotz der vielen Probleme zu Beginn (außer Jane) nur belächeln.  Doch ab der zweiten Hälfte wird klar, dass das alles nur eine Fassade war, die langsam aber sicher im Verlauf des Filmes zu bröckeln begann. Der Film wurde an keiner Stelle langweilig, denn es gab genug Material, das in dem perfekten Maß eingesetzt worden ist. Da wäre zum Beispiel die merkwürdige Nachbarsfamilie rund um Ricky, die sich ebenso wenig versteht, wie Lester’s Familie. Zu den Figuren ist zu sagen, dass einige von diesen doch sehr dem Klischee entsprechen: Angela, die attraktive Cheerleaderin, oder auch Ricky’s dominanter Vater, der von seiner Militärzeit geprägt ist und die dort erlernten Umgangsmethoden auf seine Familie überträgt. Auf die Charaktere wurde sehr genau eingegangen. Carolyn, Lester’s Ehefrau, ist unzufrieden mit der Ehe, hat sich von ihrem Mann seelisch distanziert, kann sich dennoch immer noch nicht damit abfinden, obwohl sie sich zwischenzeitlich mit Buddy vergnügt. Lester’s Frustration in der Ehe ist zu Beginn nicht so deutlich zu erkennen und sein Charakter war für mich persönlich am schwersten zu verstehen. Die Darsteller sind sehr gut gewählt worden und bieten schauspielerisch eine Meisterleistung. Der Soundtrack, der auf den ersten Blick nicht sehr überragend erscheint, unterstützt die eher ironische und später auch depressive Stimmung in dem dynamischen Film. Auch die visuellen Effekte haben mich vollkommen überzeugt, da diese sehr gut eingesetzt worden sind, zum Beispiel Lester’s Fantasien mit Angela. Das Ende war geprägt vom Zufall und hat mir dennoch gefallen, da es sehr echt herüberkam.

Filme-Blog Wertung: 9/10

American Beauty hat sich 9 Sterne verdient. Meiner Meinung nach ist der Film etwas Besonderes, da er von einer unglaublichen Ironie geprägt ist, die auf die Missstände in der amerikanischen Gesellschaft hinweist. Die Handlung besitzt zwischendurch einige Höhepunkte, die sich bis zum letzten Showdown immer mehr steigern. Der Film kann somit mit einer ständigen Spannung glänzen und wird an keiner Stelle langweilig. Zu Beginn ist die Handlung sehr irritierend, da ich persönlich nicht wirklich wusste, wie ich mit der Situation der Familien in dem Film umgehen sollte. Doch in der zweiten Hälfte des Films erkennt man die Missstände und die Ironie, mit der diese dargestellt werden. Pluspunkte erntet der Film dadurch, dass an den passenden Stellen, die passende Atmosphäre aufkommt. Diese wird in der zweiten Hälfte deutlich depressiver. Darüber hinaus muss man ein großes Lob an die Drehbuchautoren aussprechen, da diese die Figuren in American Beauty absolut menschlich dargestellt haben und jedem einen eigenen Charakter eingehaucht haben. An diesem Punkt muss jedoch gesagt werden, dass einige zu sehr dem Klischee entsprachen. Durch die Leistung der Darsteller kann der Film ebenfalls punkten, da diese ihre Rollen sehr realistisch gespielt haben und diesen wortwörtlich Leben eingehaucht haben. Der Soundtrack und die Visualisierung sind ebenfalls ein Lob wert, da diese die Atmosphäre im Film unterstreichen und dem Film das gewisse Etwas verleihen.

Info:

Der Filmtitel leitet sich von dem Rosennamen American Beauty ab. Diese Rosenart war in den Szenen zu sehen, in denen Lester von Angela “geträumt” hat, welche mit den Rosenblättern bedeckt war.

Oscar:

Bester Film, Beste Regie (Sam Mendes), Bester Hauptdarsteller (Kevin Spacey), Beste Kamera (Konrad L.Hall), Bestes Originaldrehbuch (Alan Ball)

BAFTA Awards:

Beste Regie, Bester Nebendarsteller, Beste Nebendarstellerin, Bestes Originaldrehbuch, Beste Maske, Bestes Szenenbild, Bester Ton

Filmfazit:

American Beauty ist ein gelungenes Drama, das für mich zu den Klassikern zählt, da der Film alle wichtigen Komponente verbindet. Der Film bietet sehr viel Dramatik, die jedoch nicht zu aufgesetzt wirkt, da sich durch den ganzen Film über eine Ironie erstreckt. Außerdem schafft es der Film auf Missstände in der Gesellschaft hinzuweisen, indem die Rollen von talentierten Darstellern verkörpert werden.

Filmtrailer:

Facebook Kommentare

Facebook Kommentare

2 Gedanken zu “American Beauty (2000)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.