Filmbeschreibung:
Kais Mutter ist gestorben. Für den mittlerweile Erwachsenen Kai eine große Erlösung, denn seine Kindheit war alle andere als angenehm und so kam es beinahe täglich dazu, dass Kai von seiner Mutter im hauseigenen Folterkeller gequält wurde. Und nun ist Kai auch noch der einzige Erbe für das Anwesen und sämtliche Hinterlassenschaften seiner Mutter und kehrt in seinen Geburtsort zurück, um ein für alle Mal mit den Erinnerungen abzuschließen und das Haus dem Erdboden gleich zu machen. Doch immer wieder wird er von diesem Vorhaben abgehalten und das gespenstische Haus scheint Kai auch seine letzte Ruhe nicht zu gönnen. Als nicht einmal einen Tag nach seiner Ankunft auch noch einige Kinder in der nähe des Hauses spurlos verschwinden, gerät Kai unter dringenden Tatverdacht und hat es fortan auch noch mit den Gesetzeshütern zu tun. Zum Trailer
Filmkritik:
Endlich einmal wieder gibt es Neues aus der norwegischen Filmküche. Nach Detour auch mit einer der ersten norwegischen Streifen, an den ich mich an dieser Stelle mit Hidden, oder wie er im Original heiße Skjult, herangewagt habe. Doch vergleichen mit Detour sollte man Hidden keineswegs, denn auch wenn sie eines gemeinsam haben, was in diesem Fall das Horrorgenre und somit auch die in norwegischen Filmen – von mir oft gelobten – gut umgesetzten Schockmomente sind, in denen der Betrachter die Möglichkeit hat, sich einmal wieder so richtig, oder zumindest ansatzweise zu gruseln, verfehlt Hidden sein Ziel ganz klar. Ein Geisterfilm ist es nicht – zumindest nicht so ganz, wie man diese eigentlich kennt. Die Spannung fehlt nach den ersten 20-30 Minuten vollständig und immer wieder ist es lediglich die Neugier, die den Zuschauer dann doch noch dazu bewegen kann, sich Hidden bis ganz zum Schluss anzutun. 95 Minuten ohne Innovation und dann gibt es noch eine Auflösung, die einem solchen Film absolut nicht würdig ist, nachdem gute anderthalb Stunden auf diesen einen Moment hingearbeitet wurde, von welchem dem Betrachter von Hidden letztendlich nicht viel mehr bleibt als einige offene Fragen hinsichtlich der etwas durcheinander geratenen und verwirrenden Erzählung. Immerhin besteht in Hidden jedoch eine solide und sehr düster gehaltene Atmosphäre, welche die immer wiederkehrenden Schockszenen untermalt und durch ziemlich real wirkende Töne aus der Umgebung weiter verstärkt und für gutes Gruselfeeling in Hidden sorgt.
Filme-Blog Wertung: 4/10
Gerade eben kann Hidden noch seine leicht unterdurchschnittliche vier Sterne Wertung halten. Ausschlaggebend hierfür sind ins Besondere die gelungene Atmosphäre, sowie diverse Hintergrundgeräusche, die für eine realitätsnahe Anlehnung sorgen können. Besonders die allgegenwärtige Ruhe, die lediglich durch die Dialoge zwischen dem Protagonist und den vielen überflüssigen Nebencharakteren unterbrochen wird, verstärkt das bedächtig zu verfolgende Geschehen ebenfalls, nimmt andererseits natürlich den Action-Kennern sämtlichen Wind aus den Segeln. Wer also einen spannenden Geisterthriller erwartet, der ist bei Hidden definitiv an der falschen Adresse und sollte sich eher an wirkliche Horrorstreifen wie 100 Feet und Co. wenden. Des Weiteren zählt sicher auch die Neugier des Betrachters zu den wenigen positiven Aspekten von Hidden, die bereits zu Beginn des Films mit dem Versterben der Mutter geweckt wird und sich, wenn auch mehr oder weniger freiwillig, bis ganz zum Ende hin entwickelt und das mit all ihren Höhen und Tiefen. Die Schauspieler, oder wohl besser DER Schauspieler (Kristoffer Joner), sticht nicht gerade mit einer überragenden Leistung heraus, wobei immerhin die Emotionslosigkeit und innere Kälte von Kai sehr deutlich zum Ausdruck gebracht wird. Weitere Abzüge gibt es in Hidden für die fehlende Spannung in der Storyline und auch die unwichtigen Nebencharakter sind irgendwie nur ein Dorn im Auge und machen das ganze Geschehen nur unnötig kompliziert.
Filmfazit:
Ein Geisterfilm wie jeder andere? Leider nicht. Außer ein paar wirklich guten Schockmomenten à la Norway-Cinema gibt es hier eine handlungsarme Story die über 95 Minuten hingezogen mit und somit die wenigsten Genrefans auch nur ansatzweise erfreuen dürfte.