Conan (2011)

Filmbeschreibung:

Conan wird auf dem Schlachtfeld geboren. Das ist keine Werbefloskel, die für das Remake des Fantasy-Actioner mit Arnold Schwarzenegger verwendet wird, es ist tatsächlich so. In den ersten Minuten des Films stirbt Conans leibliche Mutter, durchbohrt von dem kalten Stahl eines anderen Barbarenvolkes. Getauft mit dem Blut seiner Mutter, überlebt das Baby diese erste Attacke und wächst zu einem jungen, starken Krieger heran. Als Jugendlicher wird sein Stamm wieder von einem anderen angegriffen. Wieder überlebt Conan; diesmal als Einziger. Dem Anführer der Angreifer schwört der junge Krieger ewige Rache. Doch dieser hat es nicht nur im Sinn Barbarenstämme anzugreifen. Er möchte die Bruchstücke einer zerstörten Maske finden und wieder zusammenzusetzen. Aus irgendwelchen Gründen (die vermutlich nur die Drehbuchschreiber wissen können) würde er damit unbesiegbar und würde nicht zögern, die Weltherrschaft an sich zu reißen (klar). Jetzt gibt es also nur einen – Conan – der das Böse aufhalten kann…Zum Trailer

Filmkritik:

Vorneweg: Ich kenne die alten Conan-Filme nicht! Aber natürlich ist klar, für was die Streifen stehen. Kompromisslose, harte Fantasy-Action, die zwar einen „leicht“ thrashigen Unterbau hat, aber gerade durch seine fast schon comichafte Überspitzung zu gefallen weiß. Eine Neuverfilmung dieses klassischen, ja geradezu archaischen Stoffes, war ja bereits seit einigen Jahren in der Planung. 2011 wurde das Projekt dann unter der künstlerischen Leitung von Marcus Nispel (Freitag der 13.) in Angriff genommen. Die wichtigste Frage für Fans war natürlich jene nach dem Hauptdarsteller. Wer sollte in die übermenschlichen Fußstapfen Arnold Schwarzeneggers treten? Die Wahl fiel auf den eher unbekannten Jason Momoa, der sich seine ersten Lorbeeren durch Serienauftritte erarbeitet und nach dem Conan-Remake eine tragende Rolle in Game of Thrones übernahm. Obwohl optisch eine durchaus imposante Erscheinung, waren viele Fans unzufrieden mit der Wahl – was abzusehen war. Soviel sei auch hier verraten: Es liegt nicht an Momoa, dass der Film eine halbe Katastrophe ist. Momoa ist zwar kein zweiter Schwarzenegger, noch ist er eine Charaktermime im klassischen shakespeareschen Sinne, doch selbst für einen action-betonten Streifen wie Conan, agiert er ausgesprochen hölzern. Dies wäre an sich nicht weiter schlimm – in der fiktiven Welt Hyboria, in der alle anderen Emotionen außer Wut und Hass nahezu nicht vorhanden sind, muss man nicht um den Verlust eines geliebten Menschen trauern – doch passt dieser Charakterzug auf nahezu allen Schauspieler. Weder Momoas Konterpart (Rose McGowan) noch Ron Perlman können auch nur ansatzweise überzeugen. Ihr hölzernes, lahmes und emotionsloses Acting bestimmt den Film und richtet ihn damit zwar noch nicht zugrunde, schärft aber schon mal genüsslich die Henkersaxt. Den finalen Todesstoß versetzt dem Remake dann aber Marcus Nispels Regie. Ich halte Nispels Filme zwar sowieso für den Untergang des Abendlandes (außer seinem Erstling, dem Remake von Texas Chainsaw Massacre, den man sich anschauen kann), doch mit Conan übertrifft er seinen bisherigen Tiefpunkt Pathfinder – Die Fährte des Kriegers dann doch nochmal deutlich. Bezeichnenderweise passiert dieser Total-Ausrutscher im gleichen Genre, der Fantasy-Action. Mit geschlossenen Augen könnte man Ausschnitte aus Pathfinder ohne Probleme mit Einstellungen aus Conan verwechseln. In beiden Filmen gibt es vorsätzliche harte Schwertkämpfe angereichert mit viel Blut. Nun bin ich der letzte, der einen Film aufgrund seiner Härte kritisiert (siehe A Serbian Film), doch bei Conan nervt die aufgesetzte „Mehr-Blut-Attitüde“ dann doch erheblich und wirkt einfach nur peinlich, selbstzweckhaft und kindisch. Natürlich soll ein Film über einen rachsüchtigen Barbaren kein Kindergeburtstag sein, die Härte soll dann aber nicht nur durch ein paar billige Blutfontänen herüberkommen, sondern durch die komplette Gestaltung der Welt. Die famose TV-Serie Game of Thrones macht es ja jetzt vor – und da fällt auch Momoas emotionsloses Spiel nicht weiter negativ auf…

Filme-Blog Wertung: 4/10

Während schon Schauspieler und Skript nicht das gelbe vom Ei sind, gibt es auch an der Soundtrack- und Special-Effects-Front nichts Positives zu vermelden. Der Soundtrack – obwohl von einem der sich auskennt: Tyler Bates – dudelt belanglos vor sich hin und ist wie der ganze Film: Gewollt, aber nicht gekonnt.

Filmfazit:

Conan 2011 – Zwar bemüht sich Regisseur Nispel leidlich einen harten, düsteren Film abzuliefern, scheitert jedoch auf ganzer Linie und hinterlässt einen lächerlichen, langweiligen Action-Film. Vielleicht hat das Genre der Fantasy-Action seinen Zenit überschritten…?

Filmtrailer:

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