Dreizehn (2003)

Filmbeschreibung:

Ein junges Mädchen, gerade mal 13 Jahre alt, gerät auf die schiefe Bahn –  und das sehr schnell und sehr drastisch. Tracy, höflich, ehrgeizig in der Schule und mit der Schreibkunst begabt, möchte von diesem Image abkommen. Sie nimmt sich das beliebteste Mädchen der Schule zum Vorbild, Evie. Doch als Tracy sich wirklich die Freundschaft zu Evie erkaufen kann, gerät sie immer mehr auf die falsche Bahn: Evie gibt ihr Drogen, Alkohol, hält sie von der Schule und dem Lernen ab und stiehlt regelmäßig. Tracy verändert sich innerhalb kürzester Zeit zu dem Gegenteil eines Mädchens, das sie zu Anfang noch war. Doch niemand kann sie davon abhalten, denn sie reagiert äußerst aggressiv und möchte sich nicht helfen lassen. Ihre Mutter, geschieden, mit dem Geld knapp bei Kasse, besorgt und kurz vor dem Nervenzusammenbruch, weiß sich keinen Rat mehr, ihre Tochter vor dem endgültigem Absturz zu bewahren. Zum Trailer

Filmkritik:

Dreizehn ist ein Film, der sehr realitätsnah gedreht worden ist – und der Betrachter ist deswegen geschockt. Denn Dreizehn bleibt eine ungeschminkte Wahrheit, zeigt das, was mit manchen Jugendlichen passieren kann und wie schnell eine solche Veränderung vollzogen wird. Da der Film so realitätsnah ist, ist der Betrachter geschockt und möchte sich von diesem Geschehen entfernen, es nicht wahr haben. Aber er kann nicht anders, als der 13-jährigen Tracy zuzusehen, wie sie immer weiter in das Millieu rutscht und nicht mehr hinausfindet, Drogen und Alkohol nimmt, sich selbst Schmerzen zufügt, die Schule und Freunde vernachlässigt. Man leidet mit ihr und vor allem leidet man mit ihr, wenn die Situation eskaliert und sie am Boden zerbricht. Das ist das Grundgerüst von dem Film Dreizehn, und auf Grund der guten schauspielerischen Leistungen wird Dreizehn auch gut verkörpert. Denn Evan Rachel Wood überzeugt sehr gut die Zuschauer mit ihrer Darstellung der Tracy und auch Holly Hunter steht mit ihrer Rolle der besorgten, aber hilflosen Mutter in nichts nach. Die Kameraführung ist zunächst ungewohnt und hektisch, man wird nervös und leicht genervt. Jedoch kann man sich daran gewöhnen und die Kameraführung trägt dazu bei, dass Dreizehn so realitätsnah erscheint. Ein besonderes Special ist die Farbgebung: Zunächst etwas verblasst, aber bunt, nimmt der Film zum Ende hin mit der Farbe ab. Am kritischsten Punkt ist es ein blauer, grauer Ton, der am aller besten verdeutlicht, in welcher Situation sich Tracy befindet und wie schlimm es um sie steht. Filmmusik wird relativ wenig verwendet, aber das macht dem Film nichts aus. Denn Dreizehn braucht keine Musik, um dem Zuschauer eine Stimmung nahe zubringen, andernfalls entfremde sich dieser nur von dem Filmgeschehen. Die Stimmung bleibt makaber und kalt. Der Betrachter bekommt das Gefühl, in dem Drama dabei sein zu können, aufgrund der realistischen Verfilmung. Trotzdem ist es eine kalte, erschreckende Stimmung, welche sich in Dreizehn aufbaut und welche die Situation so schockierend wirken lässt. Der Zuschauer ist wenig überrascht, als er sieht, wie Tracy in ihrer Familie aufwächst. Ihre Eltern leben getrennt, der Vater hat allerdings keine Zeit. Sie ist deprimiert und beginnt sich in Form von ritzen, selbst Schmerzen zuzufügen.

Filme-Blog Wertung: 8/10

Dreizehn hat sich acht Sterne verdient und das aus folgendem Grund: Es ist kein Film für einen gemütlichen, kuscheligen Abend. Es ist ein Film, der die Realität zeigen kann und das auf drastische Weise. Man möchte mit dem Film etwas zeigen und das ist gelungen. Die Darstellung des Absturzes von Tracy und die entstehende, kalte Stimmung  sind erschreckend und einnehmend. Die Idee mit der veränderten Farbgebung ist gut und der Zuschauer wird bewusst in das Filmgeschehen eingespielt und reagiert schockiert. Weitere Filmmusik wäre nicht angebracht gewesen und alles in allem führt Dreizehn in ein realitätsnahes Drama. Schauspielerische Leistungen sind ebenfalls positiv zu erwähnen und Evan Rachel Wood spielt sehr gut das junge Mädchen, dass sich selbst erst wieder finden muss und sich auf einen äußerst schrecklichen Pfad begibt, der ihr letzten Endes nur Verluste einbringt. Allerdings stört zu Anfang die hektische Kameraführung und es bleibt ein außergewöhnlicher Film.   

Filmfazit:

Realitätsnaher und dramatischer Film, der die Probleme eines Mädchens im Teenageralter gut aufzeigt und dem Zuschauer das Gefühl gibt, am Geschehen selbst teilhaben zu können. Möchte man sich einen guten, realistischen Film ansehen und zum Nachdenken angeregt werden, kann man sich Dreizehn gerne ansehen. Aber als Unterhaltungsfilm für einen DVD- Abend würde ich ihn nicht empfehlen.

Filmtrailer:

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