Der seltsame Fall des Benjamin Button (2009)

Filmbeschreibung:

New Orleans im August 2005 – Die alte Daisy liegt im Sterbebett und bittet ihre Tochter Caroline, ihr aus einem Tagebuch vorzulesen. In diesem hat Benjamin Button seine Lebensgeschichte niedergeschrieben: New Orleans, 1918 – Benjamin Button wird geboren, doch seine Mutter überlebt diese Geburt nicht. Als sein Vater das Baby sieht ist er geschockt, denn das Baby sieht aus, wie ein alter Mann. Der Vater beschließt kurzerhand das Baby an ein Altersheim zu geben. Dort findet die Leiterin des Altersheim das Baby und entschließt sich den kleinen Benjamin, wie ihren eigenen Sohn aufzuziehen. Benjamin wächst im Rollstuhl auf, doch er merkt, dass sein Körper immer jünger wird. Irgendwann kann er sogar mit Gehstöcken gehen. Mit acht lernt er die fünfjährige Daisy kennen, in die er sich auf Anhieb verliebt. Die Jahre vergehen und einige von Benjamin’s Freunden im Altersheim sterben. Mit 17 Jahren entschließt er aus dem Altersheim auszuziehen. Der außergewöhnliche Benjamin begegnet auf seiner Reise vielen ungewöhnlichen Menschen und auch seiner großen Liebe. Zum Trailer

Filmkritik:

Schon zu Beginn von – Der seltsame Fall des Benjamin Button – wird man als Zuschauer an dem Film gefesselt. Die alte Daisy erzählt zu Beginn die Geschichte von Monsieur Gateau – und diese Geschichte bildet eigentlich die Erklärung für Benjamin’s ungewöhnliche Krankheit. Ich persönlich fand diesen Aspekt sehr gut, denn es war wichtig, kein Geheimnis aus dem Grund für Benjamin’s Krankheit zu machen. Die ungewöhnliche Krankheit ist die Grundidee des Filmes, der auf einer Kurzgeschichte von Scott Fitzgerald beruht, doch es geht auch um viel mehr, denn das Thema Tod ist in dem Film allgegenwärtig und auch – Wie hätte es anders sein können? – die Liebe kommt nicht zu kurz. Der Film an sich hat eine sehr ernste Stimmung, obwohl einige lustige Szenen nicht von Nachteil gewesen wären. Man ist gefesselt von dem Geschehen und man möchte wissen, wie es mit Benjamin weitergeht und ob er jemals mit Daisy zusammenkommt. Der seltsame Fall des Benjamin Button besticht mit einer unglaublichen Menschlichkeit, dass mit der Erzählerstimme im Film zusammen hängt und auch weil man sehr viel mit Benjamin durchlebt. Ein negativer Punkt wäre meiner Meinung nach, dass auf Benjamin’s Charakterwandlung zu wenig eingegangen worden ist und auch, dass man nicht sonderlich viel über den Charakter an sich erfahren konnte, da Benjamin nie wirklich Emotionen zeigte, was jedoch größtenteils am Drehbuch liegen dürfte. Doch das ist auch zu loben, denn die Szene, in der die Zufälle, die zu Daisy’s Beinbruch führen, aufgezeigt werden, ist bis ins kleinste Detail durchdacht und macht den Film umso interessanter. Die Darsteller sind auch zu loben, weil sie einem die richtigen Gefühle vermitteln und sich genau an die Figuren angepassen. Die Figuren, denen Benjamin im Laufe seines Lebens begegnet sind auch sehr facettenreich und bilden ein weiteres großes Thema im Film: Die Selbstverwirklichung. Ebenso zu betonen sind da auch die CGI-Effekte und das Make-Up der Darsteller, die durch dieses wirklich jedes Alter einnehmen können.

Filme-Blog Wertung: 8/10

8 Sterne verdient sich – Der Seltsame Fall des Benjamin Button – die aufgrund der ungewöhnlichen Grundidee, der Umsetzung und der schauspielerischen Leistung zu rechtfertigen sind. Der Film fesselt den Zuschauer trotz seiner etwas übertriebenen Länge von 166 Minuten. Pluspunkte erntet – Der seltsame Fall des Benjamin Button – für den schönen Soundtrack und die wunderschönen Bilder, die dem Publikum geboten werden und auch Symbole die sich während des Ablaufs der Handlung immer wieder wiederfinden, wie zum Beispiel der Kolibri und der Mann, der sieben Mal vom Blitz getroffen wurde. Doch auch die Tatsache, dass Benjamin und Daisy genau in der Mitte ihres Lebens finden ist meiner Meinung nach etwas Besonderes und dadurch kommen auch Fans von Romantik Filmen auf ihre Kosten. Man erlebt in Der seltsame Fall des Benjamin Button eine Reise, die sich über fast ein Jahrhundert erstreckt. Dabei wurde auch darauf geachtet, dass die Handlung zu der entsprechenden Zeit, in der die einzelnen Szenen spielen, passt. Da wäre als bestes Beispiel die Szene zu nennen, in der sich Benjamin und Daisy ein “Beatles”-Musikvideo anschauen. Sehr schade finde ich, dass Benjamin’s Charakter etwas zu oberflächlich behandelt wurde, da man über diesen kaum etwas erfährt. Doch allgemein ist zu sagen, dass Der seltsame Fall des Benjamin Button das Publikum berührt und größtenteils aufgrund seiner Menschlichkeit punktet.

Info:

Der Film war bei den Oscarverleihungen zehn Mal nominiert. Gewonnen hat er drei in den Kategorien: Bestes Szenenbild, Bestes Make-Up und Beste visuelle Effekte.

Filmfazit:

Der seltsame Fall des Benjamin Button ist auf alle Fälle ein Film, den man sich bis ans Ende anschauen sollte. Doch dabei sollte man es auch belassen, denn ein zweites Mal werden sich die Wenigsten drei Stunden Zeit nehmen, um sich den Film anzusehen.

Filmtrailer:

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3 Gedanken zu “Der seltsame Fall des Benjamin Button (2009)

  1. Also ich finde den Film wirklich gelungen und das der Charakter der Rolle zu schwach rüber kommt, ist hinnehmbar ;).
    Wenn man Brad Pitt mal in “Joe Black” betrachtet, hat er so ziemlich genau die selbe Zurückhaltung, was ich finde beide Male nur die Interesse an der weiteren Handlung steigert, da sein Charakter halt nichts über seine Entscheidungswege verraten könnte.

    • Mit dem düsteren Thriller “Se7en” (1995) und der bitterbösen Groteske “Fight Club” (1999) hat David Fincher längst zwei Klassiker des zeitgenössischen US-amerikanischen Kinos geschaffen. Und auch Filme wie “Alien 3” (1992), “The Game” (1997) oder “Panic Room” (2002) zeugen von seinem bemerkenswerten Talent. Die ins Detail gehende Inszenierung der kuriosen Biografie des “Benjamin Button” ist allerdings die bislang reifste Arbeit des Ausnahme-Regisseurs. Das geniale Bravourstück ist nicht weniger als ein makelloses postmodernes Meisterwerk, in dem sich stilistische Einflüsse aus mehr als hundert Jahren Malerei, Fotografie und Film zu einem faszinierenden Bilderbogen und einer ästhetischen Reise in vergangene Kunstepochen zusammenschließen. Fernab von jedem Manierismus, hat Fincher in Zusammenarbeit mit einer ganzen Reihe von höchst kreativen Szenenbildnern farblich ausdrucksstarke, impressionistisch ausgeleuchtete Tableaus komponiert, welche von Kameramann Claudio Miranda adäquat eingerahmt wurden.

  2. Ja, das stimmt, mich hat Brad Pitt hier als Benjamin Button auch an “Joe Black” erinnert. Naja es ist halt schade, wenn man wirklich fast nichts über die Person erfährt, um die es bei Der seltsame Fall des Benjamin Button geht. Und man sollte auch die Entscheidungen nachvollziehen können, weil man damit den Charakter und den gesamten Film besser versteht.

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