James Bond 007 – Der Hauch des Todes (1987)

Filmbeschreibung:

Während einer Routineübung wird einer von Bonds Kollegen auf Gibraltar getötet. Als Hinweis findet sich auf dem leblosen Körper nur die Inschrift „Smiert Spionam“ (russ. für „Tod den Spionen“). James Bond ist somit mitten drin in einem neuen Fall. Ein abtrünniger russischer KGB-General, Leonid Pushkin, reaktivierte das während des Zweiten Weltkriegs gestartete Anti-Spionage-Programm. Auch russische Geheimagenten stehen auf der Abschussliste von „Smiert Spionam“. Pushkin möchte so einen Krieg zwischen den beiden Großmächten auslösen. Doch es geht um etwas viel infantileres als den Dritten Weltkrieg: Geld für Opium. Zum Trailer

Filmkritik:

James Bond-Retrospektive Part 1.286. Diesmal geht es um den vorletzten James Bond Darsteller, Timothy Dalton. 1987 gab er in Der Hauch des Todes seinen Einstand ins 007-Universum – und was für einen. Fragt man herum, wen die Allgemeinheit als besten Bond bezeichnet, so kommen ja meistens die selben Antworten: Pierce Brosnan oder – bei den Jüngeren – Daniel Craig. Die Klassiker Sean Connery und Roger Moore werden freilich auch immer wieder gerne genannt. George Lazenby, obwohl mittlerweile von der Kritik und dem Feuilleton, welches ihn zunächst in der Luft zerrissen hat, rehabilitiert wird meistens nicht genannt. Ebenso wenig wie Timothy Dalton; was aus meiner Sicht einem kleinen Sakrileg vorkommt. Wenn ich in feucht-fröhlicher Runde mal wieder verkünde, dass Dalton der beste James Bond-Schauspieler war und vor allen Dingen mit die besten Filme des Universums gedreht hat, dann ernte ich meist nur verständnislose Blicke. Einerseits kann das damit zusammenhängen, dass ich meine Meinung lautstark und ohne Rücksicht auf andere anwesende Gäste oder Gesprächsthemen des Abends kundtue, andererseits, hat der „beste“ Bond irgendwie nicht seinen Weg ins kollektive Bewusstsein gefunden, wie es eben ein Connery/Brosnan/Craig vermochten. Woran liegt das? Vielleicht daran, dass Timothy Dalton zur falschen Zeit auf der Kinoleinwand erschien. Der smarte Brite schlüpfte 1987 in den modischen Smoking Bonds. Kurz darauf wurde im Kino langsam und knallhart gestorben. Bruce Willis definierte mit Die Hard – Stirb langsam – einen neuen Typus des Actionhelden. Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger und Jean-Claude van Damme waren bis dato die Stars des selbigen. Knallhart und unlustig metzelten sie sich durch Klassiker des 80er Jahre Actionkinos. Willis brachte dann einen Schuss Ironie mit ins Spiel. Dalton steht mit seiner Bond Adaption irgendwo zwischen den Stühlen. Sein Bond ist härter, als alle vorherigen, dennoch geht ihm auch der serieneigene Witz nicht ab. Die Härte wird besonders in Daltons zweitem Bond, Lizenz zum Töten, deutlich. Bonds Gegenspieler in diesem Streifen, der zwei Jahre später ins Kino kam, ist ein us-amerikanischer Drogenbaron, dem es nur um Geld und Macht geht – etwas ganz anderes, als die bisherigen Bond-Bösewichte, die nicht weniger als die Weltherrschaft anstrebten. Zudem passiert in Lizenz zum Töten das, was in Skyfall derzeit so gefeiert wird. Die Mission wird für Bond persönlich. Lizenz zum Töten ist ein Rachefeldzug gegen jemanden, der einen Freund des Agenten tötete. Ganz so weit geht Der Hauch des Todes noch nicht. Von seiner Geschichte her, ist er eher ein klassischer Bond-Film. Böse Russen, Doppel- und Dreifachagenten, die Gadgets…man kennt das alles. Doch Dalton verleiht alldem eine besondere Ironie mit gleichzeitiger Härte – ein Drahtseilakt, der so nur dem Waliser gelang.

Filme-Blog Wertung: 9/10

Auch die Drehorte und Schauplätze – ein Markenzeichen der Reihe – sind in Der Hauch des Tode wunderbar. Eine der spektakulärsten Szenen findet am Österreicher Weißensee statt, auch dem Prater wird ein Besuch abgestattet. Toll auch Gibraltar und Marokko. Zudem bietet Der Hauch des Todes eine der spektakulärsten Szenen der Filmgeschichte. Über dem Himmel Afghanistans kämpfen Bond und ein Handlanger des Bösen auf der offenen Ladeluke eines Flugzeugs. Ganz großes, spektakuläres Kino, wie es in dieser realistischen Form leider nur noch selten zu sehen ist. In anderer Hinsicht wirkt der Film, bei dem wieder einmal John Glen Regie führte (Glen war bereits zuvor drei Mal in Folge Regisseur der Bond-Filme), unfreiwillig provokant. In Afghanistan reitet Bond wie weiland Rambo gemeinsam mit den Mudschaheddin gegen den gemeinsamen Feind des russischen Bären. Funny, aber daran sieht man mal wieder, dass die Welt 25 Jahre nach Der Hauch des Todes eine andere geworden ist.

Filmfazit:

Timothy Dalton nahm bereits 1987 das vorweg, was an Daniel Craig heutzutage so gelobt wird. Er brachte frische Action und eine gehörige Portion Härte ins Bond-Universum. Der Hauch des Todes ist dabei noch der klassischere von seinen beiden Filmen – und der bessere. Unbedingt anschauen!

Filmtrailer:

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Ein Gedanke zu “James Bond 007 – Der Hauch des Todes (1987)

  1. Ja das war früher mein Lieblings Bond Film. Ich liebte die klassische Bond Geschichte und vor allem die abwechslungsreichen Schauplätze. Die Anfangszene in Gibraltar und die Szenen in Marokko konnte ich mir immer und immer wieder ansehen. Ach und natürlich der beste Titelsong von A-ha!!! Großartiger Film!

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