Filmbeschreibung:
Als Fischer einen jungen Mann im Ozean bewusstlos herumtreiben sehen, nehmen sie ihn mit an Bord und versuchen, seine Schussverletzungen zu behandeln. Während der Schiffsarzt gerade dabei ist, eine Patrone aus der Hüfte des Verletzten zu entfernen, erwacht dieser und hat, wider allen Erwartungen, keine Ahnung, wer er ist und was ihn in diese Lage gebracht hat. Mit der Patrone in der Hand, die Daten über ein Konto von ihm in Zürich beinhaltet, macht er sich auf den Weg in die Schweiz. Dort angekommen setzt er in der Nacht, reflexartig, zwei Polizisten, die ihn wegen seiner nicht vorhandenen Papiere fest nehmen wollen, außer Gefecht. Völlig überwältigt von seinen ungeahnten Kampfkünsten macht er sich am nächsten Morgen auf den Weg zur Bank und findet in seinem Fach neben einer Waffe und sehr viel Geld, dutzende Ausweise mit seinen internationalen Identitäten. Doch bevor er sich über sein früheres Leben als Jason Bourne Gedanken machen kann, wird er auch schon von der Polizei ins Visier genommen und sieht sich gezwungen, in eine amerikanische Botschaftszentrale vor Ort zu fliehen. Doch auch von den amerikanischen Polizisten wollen ihn unverständlicherweise alle in Gefangenschaft nehmen. Jason schafft es, durch seine unterbewussten Fähigkeiten, aus dem Gebäude zu fliehen und bittet – die ihm unbekannte Passantin – Marie um Hilfe. Zum Trailer
Filmkritik:
Überzeugt hatte mich Die Bourne Identität so gut wie vom ersten Moment an. Dies liegt vor allem an der wunderbaren Filmeinführung, in welcher sich dieser Actionstreifen nicht nur jede Art von Interesse des Zuschauers einholt, sondern – elementar gesagt – für dieses Genre ungewohnt aufregend ist. Die Anfangs aufgebaute Spannung flacht zwar zeitweise leicht ab, trotzdem kann man festlegen, dass ein gelungener Spannungsbogen Die Bourne Identität begleitet. Was mich aber besonders angesprochen hat, war diese nahezu perfekte Mischung aus elementarer Action, die viel Körpereinsatz bereithielt und sehr unterhaltsame Stunts, aber nie irgendwie unnötig übertrieben hat, durch massenhaft Blut oder billige Filmeinlagen. Die Bourne Identität bietet auch, anders als viele Filme dieses Genres, eine solide inhaltliche Basis für die Story. Die Story, die einen knallharten Einblick in den möglichen Lebensalltag eines Spezialagenten und in die Vertuschungsversuche eines einzelnen Regierungsabschnittes bietet, ist sehr realitätsnah, was dazu führt, dass die Glaubwürdigkeit des Film auch inhaltlich unterstützt wird. Trotz der vielen Ortswechsel, welche die Story erst möglich machen, wirkt Die Bourne Identität keineswegs zusammengestückelt. Das wird vor allem an der Beziehung unserer Filmhelden Jason – Matt Damon – und der so natürlichen und schönen Marie – Franka Potente – liegen. Die Chemie zwischen den Beiden stimmt und Jason überzeugt, anders als in anderen Actionfilmen, wie Terminator, durch viel Menschlichkeit und ungezwungenen Charme. Diese Menschlichkeit wird jedoch sehr oft eingeschränkt, in Szenen, in denen Jason einfach die gesamte amerikanische Botschaft in Zürich auf den Kopf stellt, natürlich durch waghalsige Klettereinlagen fliehen kann und im Film einfach durchgehend weiß, wann ihm Gefahr droht und ob der Gegner durch Fenster kommt, oder einfach die Tür nimmt. Weiterhin lobenswert empfand ich, dass Die Bourne Identität sich nicht auf oberflächlichen Schnickschnack, wie teure Autos, Gangsterbosse mit Goldketten, Explosionsorgien oder irgendwelche schmückenden Flittchen konzentriert. Natürlich hat aber auch ein so überragender Film, wie die Bourne Identität, seine Schwachstellen. Die Kameraführung war zwar anfangs ruhig und passend, wurde aber zum Ende etwas „nervöser“ und damit auch etwas schlechter. Auch auffallend gefehlt haben ein Paar – normalerweise so selbstverständliche – auflockernde Gags, die diesem – auf Seriosität aufgebauten Film – definitiv nicht geschadet hätten. Die Bourne Identität hat durch Jason‘s antrainierte „übersinnlichen“ Kräfte, alle Gefahren im Vorfeld zu erahnen, an Überraschungsmomenten eher wenig zu bieten. Abschließend lässt sich noch sagen, dass einige Szenen etwas in die Länge gezogen sind, was neben den so stürmischen – aber visuell gut umgesetzten – Gefechtsszenen, auffällt.
Filme-Blog Wertung: 8/10
Der actiongeladene Film – Die Bourne Identität – unterscheidet sich gravierend von den anderen Filmen seines Genres. Nicht nur das er eine inhaltlich stimmige und realitätsnahe Story bietet, er versucht auch, nicht durch unwahrscheinlich viele Explosionen und andere geschmacklose Effekte, das Interesse des Zuschauers auf sich zu lenken. Die Bourne Identität besitzt Tiefgang und bietet von der ersten Minute an Spannung, die ohne Weiteres gehalten werden kann. Solide, sowie fesselnde Stunts, wahnsinnig viel Einsatz der Schauspieler und viele Ortswechsel bringen dem Film die nötige Würze und lassen ihn deutlich aus der Masse, der oft so billigen Schießereien, herausstechen. Die Schauspieler sind passend besetzt und das Filmpärchen überzeugt durch Charme und Menschlichkeit, die man doch allzu oft in anderen oberflächlichen Actionstreifen vermisst. Jedoch hat auch Die Bourne Identität kleine Mängel und bietet zu wenige Überraschungsmomente und auch der des Öfteren fehlende und sonst auflockernde Humor, wird in einigen – ruhigeren – Szenen vermisst.
Info:
Die Bourne Identität ist der erste Teile der Bourne Trilogie. Weiterhin enthält die Actionreihe den zweiten Teil Die Bourne Verschwörung und den dritten und bisher letzten Teil Das Bourne Ultimatum, wobei eine weitere Fortsetzung und damit ein vierter Teil geplant ist. Dieser 4. Teil der Bourne-Reihe trägt den Titel das Bourne Vermächtnis.
Filmfazit:
Der Actionstreifen – Die Bourne Identität – hinterlässt, nicht nur durch elementare Action und viele unterhaltsame Stunts, sondern auch durch viel Menschlichkeit, Spannung und eine solide inhaltliche Story beim Zuschauer, bleibenden Eindruck und ist wirklich sehenswert.
Ich bin mit deiner Kritik weitesgehend einverstanden, jedoch finde ich, bzw möchte ich dich Fragen wozu du auflockernde gags brauchst. Ich Finde Bourne war gerade so gut weil er eben net mal hier und dort einen Gag macht, sondern einfach durchgehend ernst bleibt. mMn hätten gags der seriösität des filmes doch stark geschadet.
Hey Jonas, auch ich vertrete eher deine Meinung, dass ein solcher Film keine Gags braucht, um wirklich von der Gemeinde der Actionfans akzeptiert zu werden. Jedoch hätte sicher ein hin und wieder trockener Kommentar, wie es bei Jason Statham in Transporter des Öfteren der Fall war, dem Film nicht geschadet. Ich denke auf genau diese Auflockerung der Stimmung wollte Anastasia hinaus. Aber wie du es richtig sagst, bleibt eben auch fraglich, wie weit man mit diesen Gags hätte gehen dürfen, ohne das der besondere “ernste” Touch des Bourne-Films verloren geht. Vielen Dank für dein Feedback 😉 Wir freuen uns auf weitere Meinungen von dir! Anastasia wird sich dieser Meinung von dir sicher auch noch annehmen, sobald sie wieder im Hause ist.
Morgen :D.
also, ich bin mir natürlich bewusst, dass dies auch viel mit subjektivem Empfinden zu tun hat…
Simon hat mir meine Antwort weitesgehend vorausgenommen. Ich habe ja schon geschrieben, dass sich der Film zwar mit Seriösität vermarktet, jedoch hätte die Beziehung zu Marie und auch zu ihren Bruder teilweise etwas lockerer sein können.