Filmbeschreibung:
In 21 Gramm handelt von dem Schicksal dreier Menschen, welches diese näher zusammenführt. Christina Peck, die erst vor Kurzem der Drogensucht entrinnen konnte, hat mit ihrer Familie ein schönes Leben geführt, bis zu dem Tag, an dem ihr Ehemann und ihre zwei Töchter bei einem Autounfall ums Leben kommen. Für den Unfall ist Jack Jordan – ein ehemaliger Gefängnisinsasse – verantwortlich. Dieser hat nach dem Unfall Fahrerflucht begangen, stellt sich jedoch trotz der Proteste seiner Frau nach kurzer Zeit der Polizei. Das Herz von Christina’s Ehemann wird nach seinem Ableben gespendet. Paul Rivers, der eine lebensbedrohende Herzkrankheit hat, wird das Organ transplantiert, doch da die Spende anonym war, möchte er nach einiger Zeit wissen, um wen es sich bei der Spenderfamilie handelt. Erschüttert von der Geschichte, sucht er Christina auf, mit der er sich auch auf die Suche nach Jack macht, um sich an diesem zu rächen. Zum Trailer
Filmkritik:
Der Titel von 21 Gramm bezieht sich auf ein Experiment aus dem Jahre 1907, bei dem ein Wissenschaftler behauptete, dass die Seele eines Menschen ca. 20 Gramm wiege. Dies stellte er fest, indem er das Gewicht der Menschen vor dem Tod und nach dem Todeszeitpunkt maß. Zuerst fragte ich mich, was das mit dem Film zu tun haben könne, doch das zeigt sich mit der letzten Szene von 21 Gramm. Der zweite Film von Inárritus handelt – wie die meisten seiner Filme -von Schuldgefühlen, dem Tod, dem Umgang mit diesem und von Gewalt. Zur Handlung des Filmes ist zu sagen, dass man als Zuschauer zu Beginn erst einmal Schwierigkeiten dabei hatte, im Geschehen durchzublicken, da die Story des Filmes in viele Szenen aufgeteilt worden ist, die nicht in chronologischer Reihenfolge angeordnet worden sind. Die Tatsache, dass es in dem Film drei Handlungsstränge gibt, vereinfacht das Verfolgen des Geschehens nicht gerade, doch nach ca. einer halben Stunde hat sich bei mir persönlich das ganze Geschehen im Kopf wie ein Puzzle zusammengefügt. Dennoch konnte ich einige der Szenen nicht einem bestimmten Zeitpunkt zuordnen, da das ganze Durcheinander doch zu viel war. Doch der Film regt deutlich zum Nachdenken an und so fällt dem Zuschauer spätestens nach dem Ansehen auf, wie komplex das Geschehen aufgebaut ist und wie viele Themen 21 Gramm beinhaltet. Obwohl der Film nicht durch übertriebene Actionszenen oder einen übertriebenen Soundtrack ausgeschmückt ist, wirkt er durch den außergewöhnlichen Aufbau sehr dynamisch. Außerdem wirkt 21 Gramm trotz der Stille an keiner einzigen Stelle langweilig. Die Figuren, die im Prinzip ganz gewöhnliche Menschen sind, die mit den schlimmen Situationen des Lebens zu kämpfen haben, werden von den Darstellern sehr menschlich dargestellt, denn der Zuschauer kann sich mit den Figuren besonders gut identifizieren, was nicht zuletzt daran liegt, dass es sich bei den Menschen um Personen handelt, die keine skurrile Eigenschaften haben. Die Schauspieler haben alle eine sehr gute Leistung gezeigt, wobei man besonders Sean Penn, Naomie Watts und Benicio del Toro loben sollte. Das Ende von 21 Gramm beantwortet meine Frage nach dem außergewöhnlichen Titel “21 Gramm” und der Kreis schließt sich somit – jedoch nicht vollständig, da immer noch ein paar Fragen offen bleiben. Dennoch war der Film auf seine eigene Art sehr intensiv und berührend.
Filme-Blog Wertung: 8/10
21 Gramm hat sich insgesamt 8 Sterne verdient. Pluspunkte verdient sich der Film damit, dass die Handlung sehr originell ist – ganz nach dem Stil von Alejandro Gonzaléz Inárritu – und sich mit sehr vielen Themen auseinandersetzt. Die Handlung von 21 Gramm, die sich in drei Unterstränge einteilen lässt, wird dem Zuschauer in einer nicht chronologischen Reihenfolge präsentiert. Zu Beginn war ich persönlich sehr irritiert – fast schon genervt – doch das legte sich nach ca. 30 Minuten, denn nach einiger Zeit konnte man die Zusammenhänge zwischen den Personen nachvollziehen. Diese Art von Darstellung des Films lässt 21 Gramm viel dynamischer erscheinen. Die Figuren im Film werden als Menschen aus dem gewöhnlichen Alltag vorgestellt und somit kann man sich besser in diese hineinversetzen. Die Darsteller – die diese verkörpern – beweisen hier auch ihr Talent, denn ohne zu übertreiben schaffen sie es, den Zuschauer zu berühren. Minuspunkte erntet der Film aufgrund der Tatsache, dass man an einigen Stellen die Szenen nicht wirklich dem richtigen Zeitpunkt zuordnen kann, wie zum Beispiel die Szene, in der Paul und seine Frau zum Gynäkologen gehen, um ein Kind durch künstliche Befruchtung zu zeugen. In dem Zusammenhang habe ich auch nicht den Grund verstanden, wieso Paul’s Frau – obwohl ihre Ehe zerbrochen war – immer noch darauf bestand, ein Kind von dem sterbenden Paul zu bekommen, da sie zuvor schon Eines abgetrieben hatte. Es stellen sich noch einige andere Fragen, dennoch hat sich 21 Gramm durch diese außergewöhnliche Filmidee und deren faszinierende Umsetzung 8 Sterne verdient.
Filmfazit:
Bei 21 Gramm handelt es sich um einen anspruchsvollen Film, dessen Handlung in einer nicht-chronologischen Struktur aufgebaut ist. Ohne durch einen übertriebenen Soundtrack ausgeschmückt worden zu sein, besitzt der Film dennoch eine unglaubliche Dynamik. Da sich 21 Gramm mit so vielen Themen auseinandersetzt und die Figuren sehr menschlich dargestellt worden sind, ist er ein Muss für jeden Genre-Fan.
Habe den Film schon eine ganze Weile auf DVD bei mir im Regal liegen. Du hast mich gerade überzeugt den heute Abend mal anzugucken. Danke dafür! 🙂 Wehe er ist nicht gut ^^
ist schon ein cooler film. aber Inárritu hat meiner meinung nach deutlich besseres zu bieten! Amores Perros ist der Hammer!
@ Filmfreak: Ich denke nicht, dass du es bereuen wirst, dir den Film angesehen zu haben, weil es sich hierbei nicht um einen Mainstreamfilm handelt und im Film trotz der kontinuierlichen Stille eine sehr dynamische Stimmung herrscht.
@ imagefilm fan: Ich habe leider noch nicht viele Filme von Inárritu gesehen, werde das aber noch nachholen. Mich persönlich hat der Film durchaus überzeugt.