Der gestiefelte Kater (2011)

Filmbeschreibung:

Der gestiefelte Kater wächst zusammen mit Humpty Dumpty in einem Waisenheim auf. Durch ihre Andersartigkeit – ein Kater und ein Ei – werden sie von ihren Kameraden regelmäßig gemobbt. Das schweißt zusammen und so werden aus den Beiden beste Freunde, die einen gemeinsamen Traum teilen: magische Bohnensamen zu finden, zum Schloss in den Wolken zu gelangen und dort die goldene Eier legende Gans zu entführen. Doch es kommt natürlich ganz anders und wie es sich für Filmfreundschaften gehört, wird ihre Bindung alsbald auf die Probe gestellt. Der gestiefelte Kater wird von Humpty Dumpty zu einem Bankraub angestiftet. Bei der anschließenden halsbrecherischen Flucht gerät das Ei in die Hände der Verfolger; der Kater, der sich hintergangen fühlt, kann entkommen. Jahre später treffen die einstigen Freunde wieder aufeinander – doch diesmal wissen sie, wo die magischen Bohnen versteckt sind… Zum Trailer

Filmkritik:

Der gestiefelte Kater war für viele der heimliche Star der Shrek-Filme – nicht für mich, denn ich konnte mit den Animationsfilmen von DreamWorks und ihrem albernen Klamaukhumor noch nie etwas anfangen. Freundin sei Dank, musste ich mir dennoch das neueste Machwerk der Shrek und Ice Age-Macher ansehen und wer hätte es gedacht, Der gestiefelte Kater ändert nichts an meiner Antipathie zu dem Studio. Während Pixar seine Filme meist mit einer tieferen Botschaft oder einer Metaebene ausstattet, die Streifen, wie Ratatouille oder Die Unglaublichen auch für ein erwachsenes Publikum sehenswert machen, versagt DreamWorks hier wieder auf ganzer Linie. Vielleicht ist es nicht ihr Anspruch, einen Animationsfilm abzuliefern, der kritische Fragen des Lebens reflektiert oder auch nur ansatzweise seriös daherkommt, dennoch muss man sich fragen, für welches Publikum DreamWorks Animations“Spaß“ produziert. Der gestiefelte Kater steckt voller Einfälle und Zitate, die sich auf alte Sergio Leone Western oder Quentin Tarantinos Pulp-Movies beziehen. Keiner dieser „Gags“ zündet bei einem jüngeren Publikum, welches die Vorbilder nicht kennt und auch für Filmfans, die die wirren Reminiszenzen an Charlie Brown, Kill Bill und Für eine Handvoll Dollar einordnen können wirken sie einfach peinlich und deplatziert. Noch peinlicher und deplatzierter ist allerdings die Tatsache, dass Der gestiefelte Kater Sagengestalten und Märchenfiguren miteinander mixt, nur um danach ein unlustiges Potpourri an dummen Szenen auszuscheiden. Die Charaktere…Oh Gott, die Charaktere: Kitty, die räuberische, ah so heiße und geile Katze, die dem Protagonisten den Kopf verdreht, ist eine Mischung aus frauenfeindlichen Klischees und absolut irrelevant für die sowieso dünne Handlung. Humpty Dumpty, der Antagonist zum gestiefelten Kater, ist eine unsympathische, hässliche, billig animierte und sowieso einfach völlig dumme Figur… Aber halt! Vielleicht ist das ja alles so von DreamWorks beabsichtigt! Natürlich: Weil Humpty Dumpty, der versteckte Bösewicht ist, redet er immer von „Ich und du“ anstatt grammatikalisch korrekt von „Du und ich“! Also doch genial und toll und ein 10 Punkte-Kandidat? Leider nein, denn selbst wenn Der gestiefelte Kater ein Meisterwerk der Figurenzeichnung, der Handlung und ein Feuerwerk der Fantasie wäre, ständen ihm immer noch seine nicht mehr zeitgemäßen Animationen im Weg. In den Zeiten eines Avatars, eines Oben und Animes wie Redline, möchte man so was wie die kantigen DreamWork-Figuren nicht mehr sehen. Okay: Fell, können sie, aber sonst nichts. Die „menschlichen Figuren“ sind eine einzige Ansammlung an Hässlichkeiten. Wände und Böden mit platten Texturen überzogen. Games sahen vor drei Jahren bereits besser aus. Kaschiert wird dies geschickt durch den wieder einmal völlig überflüssigen 3D-Effekt, der zwar den Preis für die Kinokarte saftig nach oben treibt, nicht jedoch die Qualität des Gesehenen.

Filme-Blog Wertung: 3/10

Die US-Synchro von Der gestiefelte Kater spickt sich natürlich mit prominenten Namen. Von Antonio Banderas über Salma Hayek bis hin zu Shooting-Star Zach Galifianakis ist hier alles dabei. Auch die deutsche Fassung weist namhafte Sprecher auf. Benno Fürmann und Andrea Sawatzky machen ihre Sache zwar gut, schaffen es aber nicht ihren Charakteren großes Identifikationspotenzial zuzuschreiben. Eine mittlere Katastrophe ist Elton, der sich Humpty Dumpty angenommen hat – Grauenhaft! Meine Ohren bluten noch immer…

Filmfazit:

Katzen hätten sieben Leben, sagt man. Der gestiefelte Kater hat leider nur drei Sterne verdient – und diese auch nur mit gutem Willen.

Filmtrailer:

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4 Gedanken zu “Der gestiefelte Kater (2011)

    • Ich bin ja froh, dass du den Film als ähnlich schei…, äh schlecht empfunden hast, wie ich. Die drei Sternchen gibts wie gesagt, nur mit viel gutem Willen (und weil das Popcorn im Kino ganz lecker war 😉
      Alles in allem fand ich die erwähnten Zitate, wenn auch deplatziert und blöd, teilweise ein klitzekleines bisschen amüsant.

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