Resident Evil – Degeneration (2009)

Filmbeschreibung:

Der Umbrella-Konzern ist Geschichte. Nachdem ihre Entwicklung, der T-Virus, eine ganze Stadt auslöschte, ging es für das Unternehmen bergab. Doch eine Nachfolgerfirma, WilPharma, versucht sich ebenfalls an einer Evolution des zu Kriegszwecken eingesetzten Virus. An einem Flughafen inmitten der Vereinigten Staaten kommt es erneut zu einem Ausbruch des T-Virus und schon bald machen hungrige Zombies da Gebiet unsicher. Claire Redfield und Leon S. Kennedy sollen die Lage untersuchen und die Zombieepidemie eindämmen. Doch schon bald erkennen sie, dass der Ursprungsort des Virus wo ganz anders zu finden ist. Zum Trailer

Filmkritik:

Das Einzige, was die neueren Spiele der Resident-Evil-Reihe noch richtig gut können, sind spektakuläre Zwischensequenzen und vor allem Trailer zu inszenieren. Schaut euch nur mal den letztjährigen GamesCom-Trailer zu „Resident Evil 6“ an: unglaublich genial und vor allem absolut cineastisch. Das Spiel war ja dann doch eher eine Enttäuschung; wie eigentlich alles, was das Franchise nach dem mit interessanten Ansätzen aufwartenden vierten Teil noch zu bieten hatte. Mehr und mehr nährte sich der einzige Begründer des Survival-Horror-Genres den stark actionorientierten Filmen an, die außer dem Namen und einigen bekannten Figuren so rein gar nichts mit der Videospielumsetzung zu tun haben, an. In den ersten drei Games konnte jeder mutierte Zombiegegner das Aus bedeuten. In den neueren Serienvertretern stehen einem wahre Gegnerhorden gegenüber: „Call of Duty“ lässt grüßen. Moderne Militäraction gepaart mit veralteter, ungenauer Steuerung und ebenfalls angestaubter Grafik brachen „Resident Evil 6“ schlussendlich das Genick. Doch wie gesagt, die Zwischensequenzen des Spiels sehen großartig auf. Da lag es wohl bereits 2008 nahe, dass Sony Pictures Entertainment Japan einen ersten CGI-Film produzierte, der auf eben jener erfolgreichen Computerspielserie des fernöstlichen Traditionsentwicklers Capcom beruht. Eigentlich kann da ja nicht viel schief gehen, dachte man sich im Vorfeld. Dass die Japaner schicke, stimmungsvolle CGI-Zwischensequenzen konnten, hatten sie bereits mehrfach bewiesen. So sollte es doch in der Regel auch möglich sein, einen eineinhalbstündigen Film zu füllen. Denkste…

Filme-Blog Wertung: 6/10

Die Resident-Evil-Realverfilmungen sind für mich ein Graus. Ich schaue sie mir entweder an, wenn ich Milla Jovovich beim lasziven Zombiemetzeln zuschauen möchte (was selten vorkommt), ich mich bewusst über einen Film aufregen will (was noch seltener vorkommt) oder ich schmerzhaft darin erinnert werden möchte, wie toll die frühen Serienteile des Spiels waren (was nie vorkommt). Die Qualität der Filme nahm nach Teil 1 kontinuierlich ab – ebenso wie die Varianz bei den Titeln, denn ob Retribution jetzt der vierte oder doch eher Extinction der zweite Teil ist, interessiert bei solch beliebig gewählten Floskeln auch niemanden mehr. Doch egal: mehr zu den Realfilmen in den Kritiken meiner geschätzten Kollegen. Hier soll es um den ersten von mittlerweile zwei CGI-Outputs des Franchise gehen. Und wie bereits angeklungen, macht Sony auch bei diesem Zweig so einiges falsch. Da sind zwar einige der ikonischen Helden – Claire Redfield und Leon S. Kennedy – mit an Bord, doch wird das Potential, die Story der Spiele weiterzuerzählen, nicht einmal im Ansatz genutzt. In jeder Sekunde kommt man sich vor, wie an einem unwichtigen Nebenkriegsschauplatz: „Huh, an einem Flughafen sind auch Zombies ausgebrochen! Bevor Leon S. Kennedy von Racoon City nach Spanien jettet, kann er ja mal eben da vorbeischauen.“ Zudem wirkt die Handlung gehetzt, so als habe Regisseur Makoto Kamiya dann doch immer wieder versucht, der Geschichte Tiefe zu verleihen. Da werden dann kurzerhand Ökoterroristen erfunden, die die bereits konfuse Story noch unglaubwürdiger erscheinen lassen. Der Anfang von Resident Evil – Degeneration – ist durchaus atmosphärisch. Horror wie in den alten Spielen kommt zwar kaum auf, dennoch sind die dunklen Korridore des von stöhnenden Zombies verseuchten Flughafenterminals durchaus gespenstisch anzusehen. Viel zu schnell kommt dann aber stereotype 08/15-Action hinzu. Da ballern SWAT-Teams ganze MP-Magazine auf die untoten Horden und man sieht sich als Zuschauer fast schon in „Resident Evil 6“ oder die neueren Realfilmteile hineinversetzt – na gut, ganz so schlimm, wie letzteres ist es dann doch noch nicht, zumal man fürs Auge einiges geboten bekommt: Resident Evil – Degeneration – sieht gut aus. Die Effekte wirken stimmig; die Gesichter unglaublich detailliert. Von dem Plastik-Look manch billig produzierter Animationsfilme ist weit und breit keine Spur. Durchaus interessant ist zudem, dass Degeneration durchaus aufgebaut ist, wie einer der Spieleteile. Nach dem Exposé am Flughafen und einigen Scharmützeln weicht die Umgebung schon bald einem klassischen Laborsetting, wo es dann natürlich auch zu einem großen „Boss-Kampf“ kommt, der Erinnerungen an die guten Momente von „Resident Evil 4“ oder „Resident Evil 5“ wecken dürfte.

Filmfazit:

Für Fans der Spielereihe ist Resident Evil – Degeneration – durchaus empfehlenswert. Kleine Hommagen, ein wenig Fanservice (nein, nicht in Form nackter Tatsachen) und eine gute CGI machen ihn ansehnlich. Jedoch verschenkt auch Degeneration wieder so viel Potential. Dichte Horroratmosphäre kommt nie auf. Als Vorbild dienten eher die actionreichen jüngeren Games-Serienteile. Alles in allem ist Resident Evil – Degeneration – ein gutes Stück besser als sein vom gleichen Team produzierter Nachfolger Resident Evil – Damnation.

Filmtrailer:

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