Filmbeschreibung:
Das frische Ehepaar Summer und Clark wollen Urlaub machen und dabei Summer’s Eltern besuchen. Doch mitten in der Wüste, wo weit und breit kein Mensch ist und die nächste Tankstelle mehrere hundert Meilen entfernt liegt, kommen die Beiden durch einen geplatzten Reifen von der Straße ab. Das nächste Dorf ist jedoch einige Meilen entfernt und Summer befürchtet, ihr Kind während des Unfalls verloren zu haben. Doch den Beiden bleibt nichts anderes übrig,in der heißen Mittagssonne loszuwandern. Angekommen in Blood River ist das Ehepaar nicht positiv überrascht von der Siedlung, doch Hilfe naht durch einen fremden Wanderer, der sich selbst als Engel bezeichnet. Joseph ist nett, aber dennoch ein komischer Kauz, dennoch sind die Beiden froh, dass er ihnen hilft. Obwohl Clark mehr als misstrauisch gegenüber dem Fremden ist, muss er mit ihm los ziehen, um Hilfe zu holen. Zum Trailer
Filmkritik:
Schon beim Verfassen der Beschreibung fällt es mir schwer, ein paar Zeilen zu schreiben und dabei nicht die gesamte Story des Films zu verraten. Dabei ist mir aufgefallen, dass Blood River so ziemlich kaum bis keine Überraschungen beinhaltet, sofern man weiß, worum der Film sich dreht. Dabei kann ich von Glück sagen, dass ich mir vorher keinen Trailer, keine Beschreibung oder dergleichen angesehen bzw. durchgelesen habe. Das Konzept des Streifens gefällt mir doch sehr und Blood River hält immer das Gleichgewicht zwischen Wahnsinn und Übernatürlichem. Dabei ist es dem Zuschauer nur gegen Ende möglich, eine eindeutige Entscheidung über Joseph zu treffen. Damit wird ein wenig Spannung in Blood River aufgebaut, die der Streifen auch bitter nötig hat, da oftmals nur geredet wird und der Film im Gesamten kaum Tempo aufweist. Gerade an dieser Stelle möchte ich Splatter-Fans warnen, denn Blood River ist alles andere, als ein blutiger Streifen, denn es gibt lediglich ein bis drei Szenen, in denen man Blut sieht, bzw. Gewalt gezeigt wird. Ein Horrorfilm ist Blood River ebenfalls nicht und für mich ist es völlig unklar, wieso man diesen Film als einen Horrorfilm abstempelt, da es während des Films keine Anzeichen dafür gibt, dass versucht wird, den Zuschauer zu schocken; viel mehr hat man den Schwerpunkt auf die Spannung angelegt, die man auch über die Gesamtlänge von 105 Minuten spürt. Was ebenfalls spürbar auffällt ist, dass die Charaktere keine natürliche Intelligenz besitzen. Ich möchte damit auf den Unfall hinweisen, der sich gleich zu Beginn des ersten Drittels zeigt. Welchen Sinn hat es, wenn man sich festgefahren hat und dann einen platten Reifen zu wechseln versucht. Das Zweite, was sofort nach dem (schweren) Unfall auffällt ist, dass Clark blutüberströmt ist, Summer jedoch keinen Kratzer hat und das Auto ebenfalls unversehrt ist und lediglich die Motorhaube geöffnet ist. Wahrscheinlich um Produktionskosten zu sparen, aber dies hätte man auch geschickter mit einem Kameraschnitt lösen können. Blood River präsentiert wenig Handlung und setzt dabei mehr auf Dialoge und man hofft bis zum Schluss, dass noch etwas passiert, doch vergebens, der Film lässt einen mit einer mageren Auflösung und jeder Menge offene Fragen zurück, die viel Interpretationsmöglichkeiten bieten und mich deshalb bis heute noch beschäftigen. Die Story lässt natürlich einen zweiten Teil zu, aber für diesen zweiten Teil wünsche ich mir dann doch mehr Handlung, mehr Tempo und mehr Nervenkitzel. Ich persönlich freue mich über solch einen zweiten Teil, da mir das Konzept von Blood River gefallen hat und es zum Nachdenken anregt, eine Botschaft vermittelt und irgendwo etwas Handfestes in der Story besitzt. Im Großen und Ganzen wäre Blood River eine Filmempfehlung, wenn da nicht die oben genannten Punkte wären.
Filme-Blog Wertung: 5/10
Das Grundkonzept von Blood River ist wirklich überzeugend, doch die mangelnde Handlung und die unnatürliche Intelligenz der Charaktere schaden dem Gesamteindruck. Zu Beginn ist dieser zwar noch sehr positiv, entwickelt sich zum Ende hin leider zum Negativen, da die Auflösung keinen Höhepunkt darstellt und eher eine Enttäuschung ist. Daher vergebe ich hier fünf von zehn sündhaften Sterne.
Info:
Die Produzenten von Blood River wurden abgemahnt wegen einem Urheberrechtsverstoß und damit zu einer Summe von 850 € Schadensersatz zu leisten.
Zitate:
Joseph: „Ich bin die Zukunft der Welt, nur weiß das die Welt noch nicht.“
Was hat Clark nun getan?
Durch den Vorfall am Auto lässt sich erschließen, dass Clark’s Sünde etwas mit seinem Stiefsohn zu tun haben muss. Dadurch, dass Summer motiviert wird, Clark zu erschießen und ihr Sohn am Ende wieder lebendig ist, wird darauf hingewiesen, dass Clark Summer’s Sohn etwas angetan haben muss und Summer als Mutter nun ihren Sohn verteidigen muss. Was Clark im Detail getan hat, werden wir wohl nie erfahren, doch Fakt ist, dass Clark seinen Stiefsohn in irgendeiner Weise missbraucht haben muss.
Filmfazit:
Weniger ist oftmals mehr, Blood River zaubert mit gerade mal drei Schauspielern genug Material auf die Leinwand, um den Zuschauer annähernd bei Laune zu halten, schafft es aber nicht für Überraschungen zu sorgen. Ein Warnschild sollte man ebenfalls aushängen, denn hier darf man keinen Horror- bzw. Splatter-Streifen erwarten, da sich hier nur ein Thriller im Westernstil verbirgt.