4.3.2.1 (2011)

Filmbeschreibung:

Vier Mädchen, drei Tage, zwei Städte und eine Chance, dem ewigen und äußerst anstrengenden Alltag zu entgehen. Vier verschiedene Schicksale, von denen eines dramatischer ist als das andere und dennoch führen alle zum gleichen Ziel: Einem sorgenfreien Leben, indem man endlich mit den Menschen abrechnen kann, die einem ein Leben lang auf die Füße getreten sind. Durch Zufall oder vielleicht auch durch Schicksal, vereinen sich die Schicksale der vier jungen und attraktiven Girls Joanne, Shannon, Cassandra und Kerrys und ihnen wird eine ganz besondere Ehre zuteil. Ihnen wird die einmalige Chance geboten ihr gesamtes Leben, was bei einer nach der anderen immer weiter aus dem Ruder läuft, wieder in den Griff zu bekommen oder auch ganz einfach hinter sich zu lassen und einen Neunanfang zu starten. Doch auf ihrem Weg in ein sorgenfreies Leben stellen sich den vier Schönheiten zahlreiche Hindernisse in den Weg und nach und nach wird das Geheimnis der gemeinsamen Bestimmung gelüftet. Zum Trailer

Filmkritik:

4.3.2.1 erzählt die Geschichte der 4 Mädchen ganz getreu im 8 Blickwinkel und 11:14 Style. Für alle die letztere Filme nicht gesehen haben hier eine kurze Erklärung der Machart: Zuerst bietet der jeweilige Film dem Betrachter einen kurzen Einblick in das Grundgeschehen. Danach werden nach und nach verschiedene Sichtweisen oder Erlebnisse einer Person, oder auch einer ganzen Personengruppe, aufgezeigt und später zeigt sich ein gemeinsames Ziel, auf welches alle Sichtweisen und Erlebnisse hinarbeiten und kurz bevor dieses letztlich erreicht werden kann, spult sich die bisher erzählte Geschichte zu ihrem Ursprung zurück und dem Betrachter wird ein Einblick in das nächste Schicksal geboten, bis sich mit Vollendung des letzten Parts die ganze Sache endlich aufklärt und ein gemeinsames Ende für die Geschichten folgt. Hört sich vielleicht etwas kompliziert an und meiner Meinung nach ist die Anwendung einer solchen Erzähltechnik auch immer sehr gewagt. Auch 4.3.2.1 kommt nicht ganz ohne Fehler aus. Da wäre nämlich zum Einen die Tatsache, dass der Film die Schicksale meiner Meinung nach in einer falschen Reihenfolge erzählt, da Shannon’s Geschichte nämlich die ist, die den Zuschauer eigentlich am meisten interessiert und auch den größten Teil der Haupthandlung ausmacht, sollte man sie doch eigentlich als Abrundung des ganzen erst ganz zuletzt erzählen. Zum Anderen ist es immer wieder das selbe Problem, dass sich spätestens nach dem zweiten oder dritten Schicksals einstellt – Langeweile! Denn irgendwann weiß man einfach in welcher Weise sich die einzelnen Geschichten ergänzen werden und was als nächstes passieren wird und mit einer Länge von 117 Minuten gibt es nicht gerade wenige Stellen, an denen 4.3.2.1 die Luft ausgeht und der Film aufs Trockene läuft. Zwar werden bewusst alle sich überlagernde Sequenzen in 4.3.2.1 geschnitten, doch dies sorgt gezwungenermaßen auch dafür, dass der Streifen noch hektischer wird, als er es sowieso schon ist, womit wir auch gleich schon beim nächsten kleinen Kritikpunkt angelangt werden. Die Schnitte in 4.3.2.1 sind stets sehr dynamisch eingesetzt und als Zuschauer kommt man sich nach einiger Zeit fast schon gestresst vor, so schnell die Schnitte in 4.3.2.1 angesetzt sind und wie schnell man als Betrachter von einem Bild ins Andere geworfen wird. Zwar wirkt sich diese hektische Art durchaus positiv auf die eben angesprochene und oft ausbleibende Spannung aus, doch kann man über einen fehlenden Spannungsbogen nun einmal auch mit solchen Maßnahmen nicht hinwegtäuschen. In 4.3.2.1 wird das Wort Dramatik mehr als groß geschrieben. Ein Schicksal schlimmer und ärmer als das Andere und besonders das Mitgefühl mit der armen Shannon stiegt gegen Mitte des Films immer weiter in die Höhe und bewegt den Betrachter meiner Meinung nach schließlich doch nach dazu, sich 4.3.2.1 bis ganz zum Schluss anzusehen. Zur schauspielerischen Leistung der vier Schönheiten lässt sich an dieser Stelle weder viel Positives, noch wirklich etwas negatives anmerken. Jede passt sehr gut in das jeweils geschilderte Problem und auch wenn sie bei dem Zuschauer fast ausschließlich mit ihrer Schönheit punkten können, fühlt man trotzdem mit allen vier jungen Frauen und ihren Rückschlägen im Leben mit. Wirklich gut gelungen ist allerdings die ganze Szenerie, in welcher sich 4.3.2.1 bewegt, denn an dieser Stelle werden sowohl die schönen Seiten des luxuriösen Großstadtlebens, als auch die Schattenseiten des verarmten Leben im Ghetto statt. Düstere und verdreckte Ecken stehen hier im krassen Vergleich zu protzigen Hotelzimmern und dem wunderschönen Nachtleben der belebten Großstadt. Am Ende einer langen Kritik folgt nun also noch ein kurzes Schlusswort zum Ende von 4.3.2.1, denn dieses passt ja wohl mal so gar nicht zu dem eigentlich schon in sich geschlossenen Happy-End, welches dann doch noch durch diese eine entscheidende Szene verlängert wurde, welche den Film mit einem dicken Cliffhanger zurück lässt, auch wenn es, wenn man mich fragt, sicher keinen zweiten Teil von 4.3.2.1 mehr geben wird, was nicht zuletzt sicher auch durch die ausbleibenden Einnahmen bedingt sein dürfte.

Filme-Blog Wertung: 6/10

 

Gute sechs Sterne verdient sich 4.3.2.1 besonders durch das angesprochene hohe Maß an Dramatik, welches sich besonders zu Beginn des Films aufzeigt, dann allerdings etwas absinkt und letztlich in den erzählten Schicksalen doch wieder seine Bedeutung findet. Die schauspielerische Leistung bewegt sich zwar etwas über dem Durchschnitt, wird allerdings von den ebenso guten, wie schlechten Seiten der Großstadt überspielt und gerät eher in den Hintergrund. Das Ende von 4.3.2.1 sorgt allerdings für klare Abzüge, denn bei einem in sich geschlossenen Film dann doch noch einen Cliffhanger zu verbauen halte ich für mehr als nur unpassend. 4.3.2.1 setzt sich weiterhin mit dem problematischen Familienleben und den Eigenarten der einzelnen Charaktere auseinander, welche meiner Meinung nach sehr schön dargestellt wurden, dennoch leider oft der fehlenden Spannung nach dem Verstreichen des zweiten Schicksals zum Opfer fallen und nicht mehr so recht zu überzeugen wissen. Die sechs Sterne lassen sich dennoch in jedem Fall rechtfertigen und auch in einer 20 Minuten kürzeren Version hätte sich 4.3.2.1 sicher realisieren lassen, auch wenn dann vermutlich alles noch hektischer wirken würde und man es als Betrachter fast nicht mehr schaffen würde, den einzelnen Geschichten – welche schließlich auch ihre Zeit zur Entfaltung brauchen – zu folgen und diese nachzuvollziehen.

Gimmick:

Ein kleiner Gimmick ist die hier und da wiederkehrende Kombination 4.3.2.1 von Cassandra’s Safe und ihrem Panic Room.

Zitat: 

„Würdest du jemandem einen blasen, um Leben zu retten?“

Filmfazit:

Wer von der Machart von 11:14 oder 8 Blickwinkel angetan war, der wird sich wohl auch 4.3.2.1 ansehen wollen. Der kraftvolle Girlie-Streifen eignet sich gleichermaßen für Männer und für Frauen und bietet neben den kurzen Verschnaufpausen in die der Film absinkt auch zahlreiche lustige und äußerst dramatische Momente.

Filmtrailer:

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