Filmbeschreibung:
Was würden Sie tun, wenn man Ihnen das nimmt, was Sie am meisten begehren? Elliot Gast ist ein Mann der Sinne und somit sind es genau diese, die man ihm nimmt. Nach und nach tut man alles, um ihm scheinbar endlose Schmerzen zu bereiten. Viele Wunden heilen, doch diese tun es nicht, denn weder sein Gehör, noch sein Augenlicht wird Elliot je wieder erlangen können. Und: Warum tut man einer scheinbar unschuldigen Person das alles an? Elliot Gast arbeitet für die Regierung und seine Entführer behaupten, sie würden die Außenwelt über das Internet abstimmen lassen, ob Elliot weiter gefoltert werden soll, oder ob er es verdient, freigelassen zu werden. Somit bleibt Gast nichts weiter übrig, als zu hoffen und an das Mitgefühl seiner Mitmenschen zu appellieren. Zum Trailer
Filmkritik:
Nach den ersten 5-10 Minuten kam mir Senseless – der Sinne beraubt – bereits sehr vertraut vor und es sollte sich auch schnell herausstellen warum. Der Film erinnert an sehr vielen Stellen an Experiment Killing Room, bei dem sowohl die Atmosphäre als auch die bedrückende Stimmung in den Vordergrund gestellt wird. Schon zu Beginn des Films wird sich der Betrachter ganz eindeutig auf eine Seite schlagen – nämlich auf die Seite von Elliot Gast – für den man im Laufe des Films sehr viel Sympathie und Mitgefühl entwickelt. Senseless erreicht sein Ziel, den Zuschauer direkt anzusprechen und etwas in ihm zu bewegen sehr gut, denn es geht hier nicht etwa um ein skurriles und kaum vorstellbares Thema, sondern um eines, das uns zumindest theoretisch alle indirekt betreffen könnte. Die eigentlich gar nicht so brutalen Szenen wirken außerdem viel intensiver, wenn es um ein solches Thema geht und vor allem dann, wenn Verletzungen angesprochen werden, die sich rund um die menschlichen Sinne drehen, dürften genau diese Szenen sicher so einigen auf den Magen schlagen und für Entsetzen sorgen. Zu den wenigen Schauspielern die in Senseless mitwirken bleibt nicht viel zu sagen. Lediglich Elliot Gast (Jason Behr) dürfte einigen ein Begriff sein, da er vor 7 Jahren seinen wohl größten Erfolg mit dem Film Der Fluch – The Grudge – feiern konnte. Dramatik wird in dem Film besonders groß geschrieben und somit erhält der Betrachter immer wieder kleine Verschnaufpausen, die jedoch nur von kurzer Dauer sind und auch lediglich dazu dienen, die Zeit bis zur nächsten Folterszene etwas zu versüßen.
Filme-Blog Wertung: 6/10
Abzüge bekommt Senseless von mir für das meiner Meinung nach absolut sinnlose Ende, welches weder Erzählstoff für einen 2. Teil aufzeigt, noch irgendwelche Antworten liefert, wie es denn nun weitergeht mit Elliot Gast, der mehr als 30 lange Tage unter ständiger Überwachung der gesamten Außenwelt stand. Des Weiteren wäre zu kritisieren, dass der Film leider keine wirklich hochkarätige Spannung aufbauen kann, da in den meisten Szenen immer nur eine der maximal 2 Personen auf einmal im selben Raum ist. Die Dramatik ist jedoch bei Senseless sehr gut gelungen und der Zuschauer wird bereits nach wenigen Minuten an den Bildschirm gefesselt und fühlt sich an vielen Stellen in den Protagonisten hinein versetzt, was den Druck und das Mitgefühl mit selbigem deutlich erhöht. Außerdem sehr gut gelungen ist wohl die Tatsache, dass in Senseless – der Sinne beraubt – auf Übertreibungen fast völlig verzichtet und die Dinge immer so erzählt, wie sie auch sein könnten, was den Anschein erweckt, der Film basiere auf einer wahren Begebenheit. Viele Abzüge bekommt der Film letztendlich noch für die vielen Rückblicke aus Gast’s Leben, die man durchaus als “Senseless” bezeichnen kann, da diese vermutlich nur dazu dienen sollen, dem Film die Standardlänge von knapp 90 Minuten zu verleihen. Somit gibt es 6 Sinnessterne für Senseless – ein wirklich packendes Drama und ein gelungener Thriller.
Info:
Wie oben bereits angesprochen, erweckt der Film zwar den Eindruck als basiere er auf einer wahren Begebenheit, was jedoch nicht der Fall ist. Alles ist nur Fiktion, wobei es aber durchaus denkbar wäre, dass so etwas jederzeit passieren könnte, oder auch bereits passiert ist.
Filmfazit:
Alle denen Experiment Killing Room gefallen hat, für die ist auch Senseless – der Sinne beraubt absolut zu empfehlen. Der Film ist jedoch um einiges packender als sein Gegenstück und kann den Betrachter schon nach der ersten Folter absolut an den Bildschirm fesseln, denn besonders wenn es um das Abtöten der Sinne geht, dürfte sich wohl jeder Betrachter zu 100% in Elliot Gast hinein versetzen können. Empfehlen kann ich den Film jedoch auch nur für Personen, die ihn sich alleine ansehen, da auch nur dann alle dramatischen Szenen und Effekte besonders gut zur Geltung kommen werden.