Filmbeschreibung:
Ein Mann wacht alleine auf. Inmitten einer einsamen Prärielandschaft findet er sich wieder, ohne zu wissen, wer er ist und wie er dort hinkommt. Um seinen Arm hat er ein seltsames, futuristisch aussehendes Metallgebilde. So wirklich hilflos sieht der Unbekannte jedoch nicht aus – kann er ja auch gar nicht, schließlich hat er im‚ real life’ einen Vertrag über fünf weitere James-Bond-Filme geschlossen. Anyway, dass er wirklich nicht hilflos ist, müssen alsbald drei Outlaws feststellen, die ihm ans Leder wollen. Mit neuen Stiefeln kommt der namenlose alsbald in das kleine Westernkaff Absolution, welches von dem Rinderbaron Woodrow Dolarhyde regiert wird. Steckbriefe in Absolution sprechen eine deutliche Sprache: der Unbekannte ist ein gesuchter Banditenanführer. Doch das Kopfgeld ist nicht seine einziges Problem. Plötzlich greifen Raumschiffe Absolution an. Und da brutzelt auch schon das unbekannte Gerät an des Gesuchten Arm… Zum Trailer
Filmkritik:
Mein Gott, wie dämlich! Cowboys treffen auf Aliens! Es ist wahrlich kein Wunder, dass es ein solches Crossover noch in keinem Hollywood-Schinken gab, funktioniert die Kombination doch nur leidlich – zumindest auf den ersten Blick. Wunderbar gelungen ist Regisseur Jon Favreau die Exposition des Films. Nostalgisch breitet sich hier ein schönes Westernsetting vor dem Zuschauer aus. Nach dem ersten Firefight darf dann auch ein Western-typischer Stiefel-Gag nicht fehlen und Absolution ist ein wunderhübsches Klischeestädtchen. Der Saloon, der Rinderbaron, der Sargmacher, der Outlaw… es ist alles da, damit ein klassischer Western beginnen könnte. Doch dann, dann plötzlich…. Aber nein, bleiben wir noch kurz bei den positiven Aspekten des Films: Daniel Craig ist einfach göttlich! Er sieht so aus, als wäre er direkt nach der Giftattacke aus dem Casino Royal gestolpert, hätte auf dem Weg ein Dutzend feindlicher Agenten niedergemäht, sich schnell ’nen Cowboyhut angezogen und sich in die staubige Wüste Mexikos gelegt. Klasse! Wunderbarer Klischeeauftritt, der mir den ein oder anderen Schmunzler entlockte. Auch schön Indiana Jones, respektive Harrison Ford. Lustig, dass sich der alternde A-Klasse-Schauspieler nach gefühlten tausend Jahren ohne Film, einen solchen Klamauk für ein Comeback ausgesucht hat. Ja klar, er macht seine Sache gut: Ist halt der harte Typ Nummer 2. Das passt schon, aber man merkt deutlich, dass seine Glanzzeiten bereits hinter sich hat. In dieser Hinsicht ist seine Rolle regelrecht ironisch angelehnt, ist der Rinderbaron doch gleichzeitig Bürgerkriegsveteran und ist doch auch der Krieg, in dem er seine Lorbeeren verdiente längst vorbei. Indy, äh Dolarhyde ist auch in Cowboys & Aliens ein Relikt einer vergangenen Zeit. Besetzungstechnisch gibt es auch weiter nichts zu bemängeln. Olivia Wilde kommt ganz sexy rüber – zumindest in der Hinsicht in der es ihr Script erlaubt. Das passt also alles schon mal. Das Westernsetting ist wie geschrieben überaus charmant in Szene gesetzt und weiß auch mit der ein oder anderen Überraschung zu punkten. Einen auf den Kopf gestellten Raddampfer inmitten eines ausgetrockneten Flussbetts sieht man dann doch nicht in einem Sergio Leone. Was man in einem Leone auch nicht sieht sind – dem Westerngott sei Dank – Aliens.
Filme-Blog Wertung: 5/10
Es hätte durch trashig sein können, Sciene-Fiction-Elemente in einen Western einzubauen. Favreau nähert sich dem Thema aber mit einer Ernsthaftigkeit, die weder der Comicvorlage gerecht wird, noch den famosen Schauspielern. Die Aliens bleiben so austauschbar wie das Wort selbst. Es ist drei Tage her, dass ich den Film geschaut habe und ich habe keine Ahnung mehr wie die Viecher aussahen. Absolut gesichtloses Design trifft auf noch löchrigere Beweggründe der extraterrestrischen Eindringlinge. Unfassbar aufgesetzt wirkt auch die Verbrüderung zwischen Cowboys und Indianern, die gemeinsam gegen die bösen Aliens in die finale Schlacht ziehen. Hieße der Film Cowboys & Outlaws, Cowboys & Indians oder Cowboys & Bandits, alles wäre wohl gut, weil Favreau sein Handwerk hinsichtlich eines im Grunde stimmigen Szenarios versteht – was ich ihm nach Iron Man auch nicht zugetraut hätte – so aber gibt es nur typisches Hollywood-Effekt-Kino, welches dann aber doch einige Kategorien unter den „echten“ Blockbustern angesiedelt ist.
Filmfazit:
Die Aliens wollen Gold! So, jetzt habe ich den Schlusstwist verraten und ihr habt damit keinen Grund mehr den Film zu schauen. Seid dankbar! 🙂
Was habe ich mich auf den Film gefreut. Und ich wollte ihn lieben. Cowboys und Aliens, was für eine Kombination!
Doch dann ist es wie du sagst. Nach drei Tagen ist alles vergessen.
Allein der Titel und die Ausstattung zeigen was es hätte werden können, und es steckt doch irgendwie ein gewisses Potenzial in der Idee, doch leider verpufft die ganze Geschichte im Staub der Prärie, und in den unendlichen Weiten des Weltraums.
Schade!
mal abgesehen davon, dass der film wirklich nicht so dolle ist, gleich das ende verraten bei einer mehr oder weniger aktzeptabeln wertung von 5/10?
da gibt weit schlimmere bei denen dann aber ein fettes ausrufezeichen mit STOP markiert werden müsste :/
außerdem besteht der fun-faktor beim film mehr aus action als aus story
und das mit dem kreisel wäre nicht einmal schlimm
okay… Dann sind wir uns ja – glaube ich – einig. Der “Fun-Faktor” bei einem Film besteht bei mir zu großen Teilen aus einer stimmigen Misschung aus beiden. Wenn Favreau Cowboys & Aliens bierernst inszeniert und dann blutleere Action von der Stange UND eine miese Story abliefert, hat er nicht arg viel richtig gemacht.
Auf ‘ne Diskussion über den Kreisel lasse ich mich hier lieber nicht ein. 🙂