A Single Man (2010)

Filmbeschreibung:

30. November 1962: Nach dem Tod von seinem Partner Jim verfällt George Falconer in tiefste Depressionen und entschließt sich, seinem Leben ein Ende zu setzen, da es für ihn keine Zukunft gibt. George hat seit Jims Tod nur noch Leid erfahren, er durfte zum Beispiel noch nicht einmal auf Jims Beerdigung, da dessen Familie nichts von der Beziehung zwischen Jim und George gehalten hat. Außerdem muss er seine Homosexualität vor seiner Umwelt geheim halten. Der Morgen beginnt für George ganz routiniert, doch George nimmt sich an diesem Morgen vor, sich umzubringen. Er nimmt seinen Revolver mit auf die Uni und beginnt mit seinen Studenten über das Thema Angst zu sprechen. Nach dem Unterricht räumt er seinen Arbeitsplatz und fährt zur Bank, wo er all seine Papiere und sein Geld aus seinem Fach holt. Als er abends zu Hause ankommt, ist er drauf und dran seinen Selbstmord zu begehen, doch inmitten der Planung ruft ihn seine beste Freundin Charley an, um ihn an das Treffen bei ihr zu erinnern. Charley gesteht ihm bei dem Treffen, dass sie sich immer einer Beziehung mit George gewünscht hat. Später geht er in eine Kneipe, wo er seinen Schüler Kenny trifft. Ausgerechnet dieser zeigt ihm, dass sein Leben noch einen Sinn hat. Zum Trailer

Filmkritik:

Auf den ersten Blick wirkte A Single Man ziemlich altmodisch auf mich – kein Wunder, denn der Film spielt in den 60-Jahren – doch ich entschied mich trotzdem dazu, dem Film eine Chance zu geben und mir diesen anzuschauen. Das was den Film so interessant für mich machte, war die Tatsache, dass der Regisseur Tom Ford, der hauptberuflich als Designer für Gucci tätig ist, selbst schwul ist. Dadurch bekommt man einen anderen Einblick in Georges Leben. A Single Man unterscheidet sich im Prinzip nicht sehr von anderen Dramen, da es nichts Neues ist, wenn in einem Film der Lebenspartner stirbt. Doch in A Single Man geht es schließlich um den Verlust eines Homosexuellen und auch um seine gesellschaftlichen Probleme. So muss George seine sexuelle Orientierung vertuschen und wird von seinen Nachbarn, die über diese Beziehung Bescheid wissen, als minderwertig angesehen. Der Druck auf ihn wird besonders in der Szene in der Universität deutlich, in der George mit seinen Schülern über Ängste und Minderheiten spricht. Der Film besteht praktisch nur aus einem Tag, es sind jedoch viele Rückblenden zu sehen, einige aus Georges Beziehung mit Jim, aber auch der Moment, als George von Jims Tod erfahren hat. Die Handlung an sich ist meiner Meinung nach ziemlich berührend, doch ich bin mir sicher, dass das nicht jeder so empfunden hat, denn die Atmosphäre an sich ist fast den ganzen Film über ziemlich melancholisch. Das wird durch die grauen Bilder und die ruhige Streichermusik unterstrichen. Im Allgemeinen wird ziemlich deutlich, dass der Film von einem Designer stand, denn man erkennt kaum, dass der Film in der heutigen Zeit gedreht worden ist. Tom Ford hat sehr viel Wert auf die kleinen Details im Film gelegt und so ist es ihm gelungen, den Zuschauer für eineinhalb Stunden in die 60-er Jahre zurück zu versetzen. A Single Man kann man fast als One-Man-Show bezeichnen, da der Fokus hauptsächlich auf George liegt. Dieses erreichte Ford durch die besondere Kameraführung, durch die immer wieder deutlich wurde, dass George überfordert mit seiner Situation ist. Das erkennt man zum Beispiel in den Szenen, in denen ganz nah an die männlichen Gesprächspartner Georges herangezoomt worden ist. Die One-Man-Show ist Collin Firth im Übrigen sehr gut gelungen, was bei solch einer Rolle sicher nicht einfach war. Aber auch die anderen Darsteller konnten mit ihrer Leistung überzeugen.

Filme-Blog Wertung: 8/10

A Single Man verdient sich acht Sterne. Pluspunkte verdient sich der Film in erster Linie dafür, dass er sehr realistisch und zeitgetreu umgesetzt worden ist. Weitere Pluspunkte gibt es für die heikle Thematik und die gute Leistung der Darsteller, die besonders bei einem Film wie A Single Man nicht leicht zu erreichen war. Dennoch verdient sich A Single Man auch Minuspunkte. Der Grund dafür ist, dass der Film auf einige, durch seine vielen kleinen Details, sehr schnell langweilig werden kann. Somit ist es eigentlich einer der wenigen Filme, die man wenn dann liebt oder hasst. Mich jedoch konnte A Single Man überzeugen, da die Story den Zuschauer berührt und die düstere bzw. melancholische Atmosphäre ansteckend ist.

Fazit

:

Bei A Single Man handelt es sich um einen ernsteren Film. Meiner Meinung nach ist dieser sehr gelungen, denn er besticht mit guten Darstellern und einer guten Story. Somit ist der Film meines Erachtens nach empfehlenswert, jedoch nicht für einen lockeren Filmeabend.

Filmtrailer:

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