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Julia X (2012)

Filmbeschreibung:

Via Internet arrangierte Dates können ja bekanntermaßen manchmal ganz schön schräg verlaufen. Im Falle von Julia allerdings ist etwas schräg wohl noch ein ganzes Stück untertrieben. Ihr Gegenüber ist ein aus den Nachrichten bekannter Serienkiller, der seine Opfer nach vollzogenem Date entführt und anschließend auf brutalste Weise misshandelt. Sein Markenzeichen sind gebrandmarkte Leichen, die er stets mit einem anderen Buchstaben versieht. Im Falle von Julia ist es das X, das der kranke Psychopath etwas unterhalb ihres hübschen Hinterns ins Fleisch brennt. Doch anders als bei seinen bisherigen Opfern, gelingt es Julia schon nach kurzer Zeit die Flucht zu ergreifen und den Spieß umzudrehen. Alles ist plötzlich ganz anders als es anfangs noch schien und mit Julia hat sich der kranke Serienmörder erstmals ein ebenbürtiges Opfer ausgesucht das ihn nun zum blutigen Kampf um Leben und Tod auffordert. Zum Trailer

Filmkritik:

Was lange währt, wird endlich gut. Hoffen wir es mal, dachte ich mir zumindest im Fall von Julia X, dessen Trailer ich mir zuvor bereits einige Male angesehen hatte und der mich durchaus neugierig stimmen konnte. Zu viel verraten wird hier auf keinen Fall und die große Wendung, die der Film nach gut 30 Minuten nimmt, klingt auch glücklicherweise nur leicht an. Mit Bild- und Tonqualität ist ebenfalls alles super und hier kann sich absolut niemand über das relativ geringe Budget von 4.000.000$ beschweren, denn das sieht man dem Film nur in den wenigsten Szenen wirklich an. Die Darsteller allerdings sind da schon eine ganz andere Baustelle. Die Dialoge sind nicht gerade das Wahre und wirken fast schon wie aus einer ziemlich billig produzierten Talkshow. Beleidigungen und Frauenfeindlichkeit sollen das Ganze wohl irgendwie in ein besseres Licht rücken aber falsch gedacht, genau diese Aspekte sorgen vielmehr dafür, dass Julia X gnadenlos in der Wertung auf die Schnauze fällt. Ja und auch die Protagonisten legen sich das eine oder andere Mal unfreiwillig in den Dreck und reisen die eigentlich doch ganz schön gestaltete Rape ‘n’ Revenge Story à la The Last House on the Left oder I Spit on your Grave ziemlich in den Keller. Wett machen können das immerhin die Gore-Szenen und der Torture-Porn Style, wegen dem sich Julia X auch leider nur in einer um zwei Minuten gekürzten Fassung noch eine FSK 18 Freigabe sichern konnte. Hier gibt es in der Uncut-Fassung der SPIO einiges mehr an Blut und Gewalt zu sehen und gerade aus diesem Grund dürfte es sicher nur die wenigsten Betrachter noch wundern, dass Julia X es geschafft hat, keine schwere Jugendgefährdung darzustellen. Natürlich darf auch der ganz große Showdown am Ende nicht fehlen, der sich nach diversen schwachen Szenen dann immerhin so langsam mal herauskristallisiert und seltsamerweise hin und wieder noch mit einigen – eher unnützen – Rückblenden in die Vergangenheit der zwei rachsüchtigen Schwestern untermalt wird. Irgendwie wollte man also scheinbar doch noch den Hauch einer Begründung für das Handeln der beiden Schwestern anklingen lassen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben… Ach, seht es euch einfach an.

Filme-Blog Wertung: 5/10

Hochwertige fünf Blutsternchen verdient sich Julia X, der besonders durch seine Hochglanzoptik und eine fast einwandfreie Tonqualität überzeugen kann. Schocker gibt es nahezu keine, dafür aber einen ganzen Batzen Kunstblut und diverse kleine Folterszenen. Nach und nach bringen Julia und ihre kleine Schwester den eben noch so bösen Psychokiller an seine Grenzen und sorgen nicht nur für einige vulgäre Wortgefechte. Zwar bleibt der rote Rape ‘n’ Revenge Faden immer noch eben so vorhanden, doch die Story von Julia X gerät durch die ständigen Dialoge der Schwestern dann doch irgendwie zunehmend in Vergessenheit. Ganz interessant fand ich für meinen Teil besonders den kleinen Twist im letzten Drittel von Julia X, in dem die kleine Schwester es satt hat, immer nur im Schatten ihrer Schwester Julia zu stehen und auf ihrem eigenen Weg versucht, ihre – nennen wir es mal so – Interessen durchzusetzen. Mit dem Sexappeal wird in Julia X wirklich oft gespielt und dafür verdient sich der Film letztlich noch einige kleinere Pluspunkte. Hier versucht man wirklich den Betrachter anzuheizen, anstatt einige plumpe Sexszenen auf den Bildschirm zu klatschen und somit völlig auf die Sex-sells Schiene aufzuspringen. Das alles ermöglicht nur leider immer noch nicht ganz den Sprung auf die nächsthöhere Wertung von sechs Foltersternchen, denn dafür mangelt es in Julia X doch etwas zu extrem in Sachen Schauspiel und Dialogfestigkeit.

Filmfazit:

Nichts für schwache Nerven. Wer nicht auf Torture-Porns steht und sich vor Blut ekelt, der ist bei Julia X in jedem Fall an der falschen Adresse. Fans des Genres wissen worauf sie sich einlassen und finden mit Julia X eine ziemlich passable Low-Budget Produktion mit vergleichsweise hohem Unterhaltungswert.

Filmtrailer:

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