Rubber (2011)

Filmbeschreibung:

Robert scheint auf den ersten Blick ein ganz gewöhnlicher Autoreifen zu sein, doch falsch gedacht. Robert ist lebendig und rollt den lieben langen Tag durch die Wüste auf der Suche nach seinem nächsten Opfer, welches er vor Wut zum explodieren bringt. Nachdem Robert immer wieder neue Opfer findet und diesen den Gar ausmacht, nimmt sich auch die Polizei diesem Fall an und ermittelt gegen den Killerreifen, welcher sich scheinbar in die attraktive Sheila verliebt hat und die Verfolgung der hübschen Urlauberin aufgenommen hat. Auch die Polizei hat bereits die Verbindung zwischen den beiden erkannt und benutzt die junge Sheila nun als Köder, um an Robert den Reifen heranzukommen. Zum Trailer

Filmkritik:

Wenn es ein Wort für einen absolut kranken Film ohne jeglichen Sinn und eine unverständliche Story gibt, dann lautet dieses wohl ganz klar Rubber. Mit Abstand ist dieser Killerreifen-Streifen das Skurrilste in Sachen Film, was mir je untergekommen ist. Der Film ist ruhig, sehr ruhig. Gibt dem Betrachter viel Luft zum Nachdenken. Doch nachdenken über was? Über den Sinn oder das Ziel auf welches Rubber hinarbeitet, oder etwa über eine gelungene Umsetzung der geschilderten Thematik? Ganz klar ist mir bis heute keine der beiden Fragen so ganz klar geworden und auch wenn man wirklich anerkennen muss, dass sich Regisseur Quentin Dupieux mir Rubber einiges getraut hat, indem er eine noch nie dagewesene und unbeschreiblich innovative Idee auf die Leinwand bringt, kann ich nicht gerade von mir behaupten, dass ich es genossen habe, mir diesen überaus satirischen Reifenfilm über 80 Minuten anzusehen und mir all diese Fragen zu stellen. Und was nutzt all diese Neuerung im Filmgeschäft, wenn Rubber mit nichts, aber auch wirklich gar nichts sonst – mal abgesehen von dem Lächeln und dem ratlosen Gesichtsausdruck, welche/s/r sich bereits nach einer einzigen Minute von Rubber auf den Gesichtern der Zuschauer abzeichnen – punkten kann? Alles aber auch wirklich restlos alles in Rubber lässt sich lediglich mit den beiden anfänglich erwähnten Worten erklären, die da wären: reine Willkür. Rubber hat kein Ziel, welches er zu verfolgen versucht, der Film existiert und das ist alles was zu zählen scheint. Es muss keinen Grund für die Fähigkeiten des Reifens geben, sie sind einfach da. Der Sheriff muss nicht aus einem bestimmten Grund unverwundbar sein, er ist es einfach und Punkt. Doch nun weg von dem wohl niemals verständlich werdenden Inhalt des Films und hin zu seiner äußerlichen Gestaltung. Das riesige Ödland ist wohl die einzig denkbare Atmosphäre für einen solchen Streifen, der fast schon selbst damit abgeschlossen hat, dass er mit massenhaft Staub bedeckt ist und eben keinen herkömmlichen Ersteindruck des Genres bedient. Rubber ist kein Film, der sich mit anderen Filmen zu messen versucht. Rubber ist einzig und allein ein Film. Wenn auch manch Einer behaupten mag, dass das Experiment Film in diesem Fall nicht geglückt ist – was auch an den Einnahmen von Rubber deutlich zu erkennen sein sollte – schafft es Rubber ganz einfach, auf sich aufmerksam zu machen und das Interesse des Zuschauers zu wecken. Was das Ende des Films bezwecken sollte wird sich nun so mancher fragen oder auch wofür es Zuschauer in der Ödnis gab, welche den Lebensweg von Robert dem Reifen mitverfolgten. Die Antwort auf sämtliche Fragen im Film steht fest: reine Willkür!

Filme-Blog Wertung: 3/10

 

Ganz klar fährt sich Rubber einen Platten ein und das nicht zuletzt durch die fehlende Story, den fehlenden Sinn am Film, die unzähligen offenen Fragen, die der Film nicht einmal zu klären versucht, den schlechten Darstellern, welche ihre Rollen nur wenig überzeugend spielen, auch wenn dies vielleicht gar nicht anders gewollt ist und last but not least wäre da ja auch noch die in höchstem Maße satirische Ebene, auf welcher sich Rubber bewegt. Doch gerade letztere ist es auch, die dem Film das gewissen Etwas verleiht und so etwas wie Innovation in das ganze Geschehen bringt. Ganz sicher wird man Rubber nicht so leicht vergessen können, auch wenn das sicher die meisten Zuschauer bereits nach dem Abschalten des Fernsehers tun würden. Der Film ist und bleibt wohl der beste und hoffentlich auch der einzige Film, über einen amok-rollenden Killerreifen, dessen Bestimmung über das Abfahren des eigenen Profils hinausgeht. Letztlich gibt es also von meiner Seite sehr schwache drei Pneu-Sternchen für Rubber; Innovation und Neuerung alleine sind nun eben nicht alles, was eine passable Horror-Komödie ausmacht. Reine Willkür also, ob man sich Rubber ansieht oder eben nicht.

Filmfazit:

Ob man sich Rubber nun wirklich ansehen möchte, oder sich lieber mit wesentlich sinnvolleren Dingen die Zeit vertreiben will, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Von mir gibt es definitiv keine Empfehlung für Rubber und einen würdigen Abschluss der Reifenrezension, findet man auch sicher nur mit den Worten reine Willkür.

Filmtrailer:

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2 Gedanken zu “Rubber (2011)

  1. Rubber ist tatsächlich nichts für Menschen, die das althergebrachte lieben, aber wer z.B. Synecdoche NY oder El Topo mag, kann auch Rubber etwas abgewinnen. Ein erfrischend anderer Film, wenn man sich denn drauf einlassen kann und will. 7/10.

    • Natürlich ist es gerade der Trash-Faktor von Rubber, der einen dazu bewegt sich den etwas anderen Streifen anzuschauen, aber ich denke sich auf den Film einzulassen – und das besonders mit einer gewissen Objektivität was Filme im Allgemeinen angeht – gestaltet sich dann doch sehr schwer 😉

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