Masks (2012)

Filmbeschreibung:

Die dritte Phase beginnt. Stella und Cecile sitzen sich gegenüber. Schweigen… Eine ganze Weile sehen sich die beiden tief in die Augen und verziehen keine Miene. Doch dann beginnt Stella das Gespräch. Ein einfacher Dialog. Nach jedem beendeten Satz kommt der jeweils andere Gesprächspartner zu Wort. „Du bist vorsichtig.“ „Ich bin vorsichtig und du bist neugierig.“ „Ich bin neugierig und heiße Stella.“ „Cecile.“ „Ich bin neugierig; du versteckst etwas.“ „Ich verstecke etwas und du suchst in meinen Augen.“ „Ich suche in deinen Augen und du, du hast Angst?“ „Ich habe Angst.“ Mit diesen Worten und tiefgehenden Blicken endet das Gespräch zwischen den beiden angehenden Schauspielerinnen. Doch ihre Geschichte, die fängt gerade erst an… Zum Trailer

Filmkritik:

Sollte ich am Anfang meiner kleinen Selbsteinschätzung zu Masks dazu sagen, dass es sich bei dem guten Stück um einen deutschen Low-Budget Streifen handelt oder lasse ich das besser sein, bevor ich noch interessierte Leser nach der doch so packenden Einleitung vertreibe? Naja, wie auch immer, jetzt ist es sowieso raus und wer weiterlesen will, der kann das jetzt gerne tun. Ich weiß nicht wie lange es jetzt schon her ist, dass ich einen deutschen Film gelobt habe, aber im Falle von Masks wird es bitter nötig sein, meine recht starre Meinung zu Made-in-Germany Filmchen etwas aufzulockern. Die Musik ist der Wahnsinn! Immer wieder kommt in gleicher oder leicht variierter Form das kennzeichnende Motiv zurück und sorgt für packende Momente und eine sehr gut inszenierte Dramatik. Die Kameraeinstellungen sind packend, vielseitig und genau richtig gewählt worden! Die Laufzeit ist mit ihrer Überlänge von satten 108 Minuten ordentlich lang! Die Darsteller(innen) entwickeln sich im Laufe der besagten 108 Minuten in Masks zu völlig anderen Charakteren, als sie es noch zu Beginn waren. Und auch die schauspielerische Leistung der beiden Protagonistinnen kann sich – zumindest teilweise – sehen lassen und ist für eine Low-Budget Produktion ja nicht einmal ganz so unterirdisch schlecht, wie man es aus diversen anderen B-Movies in letzter Zeit gewohnt ist. Aber dann hört es auf… Kaum hat die Methode begonnen beginnt Masks irgendwie nachzulassen und kann sich in vielen Szenen nur noch gerade so retten. Wirklich packend dürfte hier wohl die Szene der neu-geborenen Stella sein, die sich aus ihrem alten Leben befreien, und sich den Weg in neue Sphären öffnen will. Wer mit Masks aber einen brutalen Slasher erwartet, der ist hier nicht ganz an der richtigen Adresse. Brutal ja, aber sinnloses Gemetzel nein danke. Masks weiß auch ohne viel Kunstblut bestens zu unterhalten und hat zudem noch eine wirklich interessante und sehr tiefgehende Story zu bieten. Solche Filme wünscht man sich des Öfteren aus diesem Land, nur leider hat es ja bisher nicht wirklich oft so gut geklappt, eine halbwegs sinnvolle Story auf die Beine zu stellen und diese dann auch noch ganz passabel an den Mann zu bringen. Masks ist und bleibt in jedem Fall ein deutscher Horror-Thriller mit italienischem Giallo-Flair, der sein Ziel voll und ganz erreicht. Großes Lob für diesen Low-Budget-Mystery-Film.

Filme-Blog Wertung: 7/10

Dramatische sieben Giallo Sternchen gibt es für Masks. Schon eine ganze Weile habe ich jetzt keinen Film mehr gesehen, der einen schon nach wenigen Minuten so vereinnahmt und bis kurz vor Schluss nicht mehr loslässt. Nicht alles ist perfekt und Masks hat ohne Zweifel einige noch nicht ausgebeulte Ecken und Kanten, doch das wird mich nicht davon abbringen, den Streifen zumindest für sein Konzept und besonders für die musikalische Untermalung zu loben. Mit den Darstellern sieht es da leider schon anders aus und leider sorgt auch das Ende des Films vermutlich für einige lange Gesichter, auch wenn hier deutlich der anfangs aufgegriffene rote Faden wieder zum Einsatz kommt und die Bedeutung der Masken aufgedeckt wird. Vieles bleibt verborgen und dennoch ist man nach den 108 Minuten Laufzeit von Masks ordentlich zum Denken angeregt worden und muss erstmal wieder damit klarkommen, dass das alles gerade nur ein Film war. Keine Unnötigen Effekte, keine übertriebenen Mengen an Kunstblut und keine Zombies, die die Weltherrschaft an sich reisen wollen. Masks setzt auf ein natürliches Erscheinungsbild und versucht den Zuschauer mit anfangs noch sehr ernster Thematik und hochgeschraubter Dramatik auf seine Seite zu ziehen. Nah dran an der nächsthöheren Wertung, aber letztlich verfehlt Masks in den letzten Minuten dieses große Ziel doch noch ganz knapp.

Filmfazit:

Der erste deutsche Film seit langer Zeit, der von mir eine kleine Filmempfehlung erhält. Masks berührt den Betrachter und lässt ihn knappe zwei Stunden nicht mehr los, vorausgesetzt man gibt auch einer deutschen Low-Budget-Produktion einmal eine Chance.

Filmtrailer:

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2 Gedanken zu “Masks (2012)

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