Man of Steel (2013)

Filmbeschreibung:

Nach der Zerstörung seines Heimatplaneten kommt der Außerirdische Kal-El als kleines Kind auf die Erde. Dort wird er von den Kents gefunden und aufgezogen. Äußerlich nicht von den Menschen zu unterscheiden, merken seine Adoptiveltern bald, dass der kleine, Clark getaufte Junge, mächtige Kräfte hat. Clark muss lernen mit diesen Kräften umzugehen. Er setzt sie ein, um der Menschheit zu helfen, wo er nur kann. Doch als eines Tages General Zod, ein intergalaktischer Kriegstreiber auf die Erde kommt und die Herausgabe Kal-Els fordert, wird der Superman das erste Mal richtig gefordert. Zum Trailer

Filmkritik:

Christopher Nolan (The Dark Knight Rises) und Zack Snyder (Sucker Punch) wollten Man of Steel zunächst nicht machen. Stunden-, ja tagelang hätten sich die beiden visionären Köpfe des „New Hollywoods“ eingeschlossen, um nach einem Konzept zu suchen, mit dem sie dem ersten Superhelden der Comicgeschichte im Jahr 2013 einen Neuanfang bescheren konnten. „Ich wollte einen realistischen Superman”, sagte Regisseur Zack Snyder kürzlich in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“. Es tut mir leid, Mister Snyder. An diesem eigenen Anspruch sind sie gehörig gescheitert – und sie können noch nicht einmal so viel dafür. Der Grund warum Man of Steel einfach kein wirklich großartiger Film ist, liegt in der Natur seines Helden. Superman ist einfach zu gut, zu mächtig, zu nett und, ja, als Held zu langweilig. Diese Kritik ist nicht neu. Seit die US-Amerikaner Jerry Siegel und Joe Shuster den „Mann aus Stahl“ in den 1930er Jahren erdachten und er sich gegen andere Genre-Größen wie Batman oder Captain America behaupten musste, wird dieses Erklärungsmuster benutzt: Ein Held, der Laserstrahlen aus seinen Augen schießen kann, abgeschossene Pistolenkugeln fangen kann und fahrende Züge mit purer Muskelkraft aufhalten kann? Was soll den denn noch stoppen? Richtig, relativ wenig. Die Sache mit dem Kryptonit – geschenkt. Und genau an jenem Punkt wollten Snyder und Nolan ansetzten. Sie wollten den Übermenschen wieder vermenschlichen – Man of Steel macht mit dem Überlebenden des Planeten Krypton genau das Gegenteil. Superman ist ein moderner Gott. Oder besser, eine Vorstufe davon. Wie eine Reinkarnation Jesu bewegt sich Clark Kent durch eine opulente Kulisse der Zerstörung. Ohne Kratzer übersteht er selbst die schlimmsten und härtesten Angriffe seines Feindes, dem Außerirdischen General Zod, der ebenfalls ziemlich „overpowered“ erscheint. Das Einzige was den Man of Steel dann wirklich mitnimmt – und das ist keine neue Idee von Snyder, Nolan oder Drehbuchautor David S. Goyer – ist der Tot seines irdischen Adoptivvaters, Jonathan Kent. Dieser impft dem kleinen Clark zunächst ein, seine Superkräfte vor den Menschen zu verbergen. Nicht bereit seien diese dafür. Um seine Andersartigkeit nicht auffliegen zu lassen, lässt er „Dad“ sterben. Emotional und traurig zwar…aber in einer Zeit, in der die Selbstentblätterung und Zurschaustellung in sozialen Netzwerken zum absoluten Alltag gehört, auch seltsam reaktionär und „uncool“. Superman ist demnach ein seltsam verschüchterter Freak in einer Welt voller Exhibitionisten: Ein seltsam verschüchterter Freak mit Jesus-Attributen. Mit 33 Jahren muss sich der Superheld in Man of Steel seinem Nemesis Zod stellen. Seltsam, dass Jesus mit 33 Jahren ans Kreuz bei Golgatha genagelt wurde.

Filme-Blog Wertung: 7/10

Das alles ist mal wieder Kritik auf hohem Niveau. Wem es egal ist, einen seltsam seelenlosen Film von einem der visionärsten Regisseure der heutigen Zeit zu sehen, nur zu, geht ins Kino. Man of Steel ist nicht schlecht, er ist halt Popcorn-Kino. Der finale Showdown mit Alien-Invasion und viel bumm-bang toppt sogar nochmal das 45 Minuten lange Spektakel am „Ende“ von Transformers 3. Und nicht nur das: Es sieht sogar fast so ähnlich aus. Nur, dass anstatt Robotern eine blau-rote Gestalt durch die Trümmerwelten fliegt und schießt. Witzig, und das zeigt den Anspruch Nolans und Snyders, Superman wird im Film nicht Superman genannt. Das „S“ auf seiner Brust habe eine ganz andere Bedeutung. Mit einem ähnlichen Kniff ist es Nolan gelungen Batman in seiner Trilogie zu „vermenschlichen“. Bei Man of Steel funktioniert dieser Trick leider nicht.

Filmfazit:

Transformers treffen auf Superhelden. Man of Steel ist laut, schrill und bombastisch. Man of Steel ist nicht: tiefsinnig, intelligent und innovativ. Gerade jene Trademarks, die man von Produzent Christopher Nolan und Regisseur Zack Snyder erwartet hatte, hat das Duo nicht eingelöst. Was bleibt ist eine sehenswerte Actionorgie mit schönen, komponierten Bildern. Und besser als die unsäglichen Marvel-Verfilmungen ist Man of Steel dann immer noch.

Filmtrailer:

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Ein Gedanke zu “Man of Steel (2013)

  1. etwas stark komprimiert, aber dafür viel aufmerksamkeit auf sich ziehende action und eine recht gute darstellung
    ich kenne die superman story nicht im detail, aber es kamen viele vertraute elemente vor – einzig der kanon mit der serie “smallville” passt nicht miteinander, wobei ich nicht sagen kann, inwiefern smallville überhaupt kanon zu superman ist
    die entwicklung zu superman war meiner meinung nach stark kompirimiert, ebenso wie die beziehung zu louise lane – daher wirkte es so abrupt und kaum nachvollziehbar
    leider fehlten da aber auch einige bekannte elemente wie das kryptonit oder lex luther (auch wenn in einer szene ein tank mit der inschrift “lex corp” im hintergrund zerstört wird) – außerdem lebt superman bekanntlich im selben universum bzw. welt wie flash und so weit ich weiss batman (?), zumindest gehören sie mit zu DC und flash kam in der serie “smallville” auch mal vor
    naja davon mal abgesehen, gab es auch einige fragliche oder unerklärte stellen im film selber
    ich mein wie kann kal-el aka clark es mit zod aufnehmen, einen geübten krieger – überhaupt, wie konnte jor-el, der kryptonische vater von superman, gegen ihn bestehen – bei kal-el könnte man’s sich vielleicht so erklären, dass er mit dem stärkendem licht der jungen sonne dieser galaxie aufwuchs und daher so übernatürlich stark geworden ist, selbst für ein kryptonier
    auch habe ich nicht verstanden, wieso die kryptonier louis mitnahmen, als sie superman an bord brachten
    wie der schauspieler superman jedoch gespielt hat, hat mir sehr gefallen, überhaupt die darstellung von superman fand ich sehr passend: demütig und hilfsbereit

    alles in allem fand ich “man of steel” in punkto darstellung und effekte sehr zufriedenstellend, leider wurde auf einige details und zusammenhänge ins gesamtgefüge nur spärlich drauf eingegangen, was einige abzüge mit sich zog

    persönliche bewertung: 6-7/10

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