Der Fremde Sohn (2009)

Filmbeschreibung:

Wir schreiben das Jahr 1928. Christine Collins ist eine alleinerziehende Mutter in Los Angeles. Als sie eines Morgens einen Anruf von ihrem Chef erhält, muss Christine für eine Arbeitskollegin die Schicht übernehmen. Der neunjährige Walter Collins muss daraufhin den Tag alleine zuhause verbringen und die beiden müssen ihren Kinogang leider verschieben. Als Christine von der Arbeit zurückkehrt, ist ihr Junge jedoch verschwunden und die Polizei beginnt erst 24 Stunden nach der Vermisstenmeldung mit der Suche nach Walter. Fünf Monate dauert es, bis die Polizei endlich Erfolge erzielt. Ein Junge behauptet, Christines Sohn zu sein, woraufhin die Gesetzeshüter den vermeintlichen Jungen zu Christine bringen, doch sie erkennt ihn nicht wieder und protestiert daraufhin gegen die Behörden. Der teils korrupten Polizei von Los Angeles ist sie von nun an ein Dorn im Auge und deshalb versuchen sie Christine von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Zum Trailer

Filmkritik:

Angelina Jolie (Taking LivesThe TouristSalt) in der Hauptrolle – und das ganze zwei Stunden und zwanzig Minuten mit einem 30er Jahre Flair auf der Bildfläche.

Wir sehen Autos auf Reifen, so dünn wie die eines Fahrrads, Frauen und Männer mit komischen, aber stilvollen Hüten, und alles andere ist irgendwie schwarz/weiß. Der Film Der Fremde Sohn ist natürlich nicht ganz in schwarz/weiß gehalten, sondern die Fotografien aus dem Jahre 1928 sind es. Der Film spielt im wunderschönen Los Angeles, der Geburtsstätte Hollywoods. Die Stadt wird von Korruption geführt und auch die alleinerziehende Mutter Christine Collins muss dies am eigenen Leib erfahren. Ihr Sohn verschwindet und die Polizei von Los Angeles wählt nur den geringsten Widerstand, um sich wieder profitableren Geschäften widmen zu können. Doch neben dem verschwundenen Sohn gibt es auch noch einen Serienkiller zu schnappen, der direkt in Verbindung mit Christine Collins steht und die Polizei von Los Angeles ziemlich auffliegen lässt. „A True Story“, so heißt es gleich zu Beginn des Films. Was alles an der Geschichte wahr ist, könnt ihr auf fr-online.de nachlesen. Für einen Spielfilm ist dies jedoch nebensächlich, ob sich die Ereignisse tatsächlich so abspielten, oder eben nicht. Aber nun kommen wir zum eigentlichen Film: Der Fremde Sohn ist ein Drama schlechthin, ganze zwei Stunden und zwanzig Minuten lang kämpft die verzweifelte Mutter um ihren verlorenen Sohn und durchlebt die ein oder andere Gefühlskrise. Mittagspausen macht sie schon lange nicht mehr, sondern nutzt diese freie Zeit, um ihren Sohn wiederzufinden. Die Laufzeit hat es schon in sich und ist deutlich höher als die 90 Minuten Durchschnittslaufzeit. Doch diese Zeit hat der Film auch bitter nötig, um den Plot von drei verschiedenen Bereichen (Korruption in der Polizei, der vermisste Walter Collins und der Serienkiller) zu erzählen und schließlich zusammenzuführen. Also handlungs- und storytechnisch dürft ihr einiges von Der Fremde Sohn erwarten. Der Film hat durch seinen geteilten Handlungsstrang einiges an Material, was nicht von der Stange ist und endlich mal ansehnliches Kino schafft. Der Film spielt sein ganzes Potential aus und das spürt man deutlich in der Farm-Szene, die einen ganz schön Schocken kann, zudem kommt die grandiose Inszenierung des Serienkillers, welcher zunehmend mit Christine Collins und dem Zuschauer spielt und sie damit immer wieder auf den Holzweg führt. Das ganze Spektakel bleibt bis zum Schluss ein ewiges Katz- und Mausspiel zwischen Leben und Tod. Auch die Spannung kann sich trotz der überdurchschnittlichen Laufzeit stets oben halten und vermeidet somit müde Gesichter der Zuschauer. Alles in allem ist Der Fremde Sohn ein gelungener Film im Stile der 30er Jahre.

Filme-Blog Wertung: 7/10

Für viele ist Der Fremde Sohn vielleicht keine leichte Angelegenheit, zumal man Angelina Jolie (Taking LivesThe TouristSalt) nicht hassen sollte, da sie die Hauptrolle im Film spielt. Es gibt auf jeden Fall nicht viel zu meckern, denn Story, Spannung, Handlung, Cast und auch das Feeling selbst sind grundsolide und überzeugen durch ein hohes Maß an Unterhaltungswert. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dem Film genau sieben Sterne geben zu müssen. Es ist kein Film, bei dem ich sagen würde: „Bevor du den nicht gesehen hast, darfst du nicht das Zeitliche segnen.“, sondern eher: „Der Film vermag auf hohem Niveau zu unterhalten und das mit viel Sinn für Spannung und Gefühl.“. Für einen netten Fernsehabend ist Der Fremde Sohn durchaus geeignet, viel Interpretationsraum lässt der Film nicht und miträtseln ist schließlich nach den 141 Minuten Laufzeit auch vorbei.

Filmfazit:

Im Stile der 30er Jahre zeigt Angelina Jolie in der Rolle einer verzweifelten Mutter, was in ihr steckt. Der Fremde Sohn ist ein gelungenes Drama, über die Korruption der Polizei von Los Angeles, einem Serienkiller und die Abwesenheit eines Jungen.

Filmtrailer:

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Ein Gedanke zu “Der Fremde Sohn (2009)

  1. Der Film ist zeitlos, ganz klar. Die Suche nach der Wahrheit war offensichtlich, zwischenzeitlich dachte ich jedoch, der Film spiele mit dem Gedanken, den Zuschauer in die Irre zu führen, doch ganz im Gegenteil, die wahrheit liegt offen auf dem Tisch und wird dennoch abgestritten.

    Für mich war der Fremde Sohn ein wirklich gelungener Film 🙂

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