A Lonely Place to Die – Todesfalle Highlands (2012)

Filmbeschreibung:

Eine gemütliche Klettertour wird für eine kleine Gruppe von Bergsteigerfreunden zur Hölle auf Erden. Die Hobbybergsteiger machen nach ihrem Aufstieg eine grauenhafte Entdeckung: In einer kleinen Kisten unter dem Erdboden vergraben, finden sie ein kleines Mädchen, das dort scheinbar schon seit einigen Tagen abgeschottet gelebt hat und vermutlich von Entführern gefangen gehalten wurde. Die Gruppe setzt nun alles daran, so schnell wie nur irgend möglich den nächstgelegenen Ort zu erreichen und die Polizei zu informieren. Doch bei ihrem Abstieg von dem gefürchteten Berg sind sie scheinbar nicht mehr alleine und es zeigt sich nach und nach von wem und vor allem warum das kleine Mädchen in die weit abgelegene Berglandschaft verschleppt wurde; es entbrennt eine Hetzjagd gegen die Zeit, um Leben und Tod. Zum Trailer

Filmkritik:

Der Januar 2012 ist nicht einmal vorbei und schon gibt es den ersten B-Movie, der sich von vielen seiner Kollegen im positiven Sinne abkapselt. A Lonely Place to Die heißt das gute Stück, das erneut die Geschichte einer kleinen Gruppe von Hobbybergsteigern beschäftigt, ähnlich wie bereits der vorausgehende High Lane es tat. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass A Lonely Place to Die eine durchaus plausible Geschichte erzählt und diese durch die sehr gemischten Emotionen der Betrachter sehr authentisch an den Betrachter vermittelt. Auf fiese Mutanten à la Wrong Turn oder High Lane hat man gänzlich verzichtet und lediglich die Entführung des kleinen Mädchen und eine potentiell wahre Begebenheit wird hier an den Betrachter weitergegeben, wobei ich an dieser Stelle auch sagen muss, dass der kleine Schwenk in der Mitte des Films und die Verlagerung des Schwerpunkts der Handlung auf die Entführer nicht unbedingt meinen Geschmack treffen konnte. Vielmehr hätte ich gerne noch weiterhin die Strapazen der Kleingruppe mit angesehen und die Herausforderungen bei dem großem Abstieg, welchen sie sich wohl oder über stellen müssen und das zu jeder Zeit mit den Jägern, die ihnen im Nacken sitzen. Spannung ist also in A Lonely Place to Die durchaus gegeben und auch die Atmosphäre im Film wurde sehr schön veranschaulicht, natürlich zu jeder Zeit mit beruhigender Musik im Hintergrund, wenn die Kamera durch die Berge fährt. Kritik üben möchte ich an dieser Stelle dennoch an einigen Todesszenen, wie z.B. die von Profibergsteiger Rob, der sich ziemlich unspektakulär und wortwörtlich mit einem dumpfen Knall verabschiedet. Zur Spannung sollte man nun letztlich auch noch einen kleinen Nachtrag bringen, denn die Spannungskurve ist in A Lonely Place to Die ebenso steil wie die Felswände. Immer wieder geht es rasant in die Höhe und statt langsam abzuklingen, stürzt sämtliche Spannung auf einen Schlag in sich zusammen und legt so einen sehr rasanten Abstieg hin. Trotz allem ein im Zwischenfazit sehr ansprechender Film für Fans des Genres und auch für die, die sich bisher noch nicht für solche B-Movies begeistern konnten.

Filme-Blog Wertung: 7/10

Erstmals tritt mit der Rezension von A Lonely Place to Die ein mehr oder weniger großes Problem in unserem Wertungssystem auf, denn Grundzüge des Films erinnern sehr stark an High Lane und dennoch ist A Lonely Place to Die eindeutig der bessere der beiden Filme und verdient sich mit Leichtigkeit eigentlich gute zwei Sterne mehr als sein B-Movie Konkurrent. Acht Sterne wären jedoch für A Lonely Place to Die doch etwas zu hoch gegriffen und somit muss ich den Kletterthriller leider lediglich einen Stern über seinem Genre Kollegen einordnen… Meine Wertung zu High Lane wäre weitergehend deutlich schlechter ausgefallen als Patricks Wertung von sechs Klettersternchen, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Die Darsteller in A Lonely Place to Die wissen deutlich besser zu überzeugen als in den meisten 08/15 Survival-Hororrfilmen und die Atmosphäre wurde eben so gut in Szene gesetzt wie das gesamte Kletterfeeling beim Betrachten der einzelnen Szenen, welches sehr authentisch an den Betrachter herüber gebracht wird. 

Filmfazit:

Alles in allem stellt A Lonely Place to Die den ersten gelungenen B-Movie 2012 der von mir gesichteten Neustarts dar und weiß sowohl durch eine ansprechende Szenerie, als auch durch die nicht, wie aus diesem Genre eigentlich gewohnt, gerade schlechten Darsteller zu überzeugen. Starke Empfehlung für alle Kletterfans.

Filmtrailer:

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12 Gedanken zu “A Lonely Place to Die – Todesfalle Highlands (2012)

  1. Erst hatte ich Angst, in einem reinen Bergsteigerdrama gelandet zu sein. Auf “der Berg ruft” hatte ich an diesem Abend einfach keine Lust. Dann gab es ein bisserl “Hoffnung” auf ein bisserl “Mystery”, aber das verflog auch (leider) schnell.

    Als sich am Ende der Plot herauskristallisierte, war ich enttäuscht. Die Bilder sind zwar schön und man sieht auch, dass sich der Kollege hinter der Kamera wirklich Mühe gegeben hat, aber die Geschichte macht einen sehr bemühten Eindruck: “Wir wollen irgendwas bergiges drehen mit Drama und so … lass Dir was einfallen, dass es irgendwie ein bisserl Sinn macht” hat man den Drehbuchautoren wohl erzählt….

    • Hehe, ja da kann ich mich deiner Aussage nur anschließen… Über die Einfallsarmut kann man sich an dieser Stelle wohl nicht groß streiten aber ich bin auch der Meinung, dass es gerade die schönen Bilder und auch die eigentlich sogar recht plausible Story sind, die A Lonely Place to Die die gewisse Würze verleihen und ihn nicht nur für Fans von 08/15 Survival-Thrillern interessant erscheinen lässt.

      • Danke für den Tipp!

        Plausible Geschichten ziehe ich Mystery-Horror-Streifen allemal vor. Jetzt nur noch eine gute Videothek finden, die den Film für mich bereit hält. 😉

        lg
        Amanita.

        • Die Videotheken sollten den Streifen sicher alle parat haben…. Ich zumindest empfand ihn gerade aufgrund der schönen Bilder mal als eine gelungene Abwechslung und nicht so weit hergeholt wie High Lane etc…

          Kann man sich durchaus mal ansehen, auch wenn gegen Ende dann doch etwas zu viel Story hineingepackt wurde wie ich finde^^

          lg.

          Simon

          • So!
            Genau jetzt gucke ich den Film, und wehe, die “plausible Erklärung” entpuppt sich als Luftnummer. 😉

  2. Zur Abwechslung mal kein Horror von Simon Ulm. 🙂

    Als Thriller beginnt der Film und kann auch (fast) bis zum Schluss in dieser Kategorie mithalten.

    Ich fange mal ganz von vorn an.
    Die Intro-Musik gefiel mir ganz gut und ich dachte mir schon, dass das irgendwie schottisch ist, bis ich auf einmal merkte, dass der Film tatsächlich in Schottland handelt. Da war ich wohl ein wenig neben der Spur, weil ich einen Ami-Schinken erwartet hatte. Na, ja…

    Der Film beginnt als Bergsteigerfilm im Sinne von Cliffhanger und bietet auch ähnlich schöne Bilder. Keine Frage, dass mir so etwas gefällt. 🙂 Die Entwicklung zum Thriller hin hat mir ebenfalls gut gefallen und ich dachte schon, es könnte ein Ende geben, welches spannend und befriedigend ist.

    Dass ich damit enttäuscht wurde, mag an meiner persönlichen Einstellung zu solchen Filmen liegen. Doch ich kann es ja mal erklären, was ich meine.

    Irgendwann (etwa bei 00:58) fragte ich mich, wieso dieses Mädchen so wichtig für alle Beteiligten ist. Dass das Mädchen gerettet wurde, fand ich zumindest meinen Erwartungen entsprechend. Allerdings empfinde ich für Anna nicht annähernd die Sympathie, wie ich sie für die Meerjungfrau in The Collector empfunden habe. Anna ist farb- und charakterlos und ich weiß nicht, weshalb die Protagonisten ihr Leben riskieren sollten, um gerade sie zu retten.

    Im Finale (sagen wir mal ab etwa 01:20) habe ich dann auch komplett die Übersicht verloren, weil ich nicht mehr nach kam, wer auf wen geschossen hatte und wer gestorben war, bzw. überlebt hatte.
    Das hat mir dann auch endgültig die Freude an dem Film, der so gut begonnen hatte (!) verdorben.

    Fazit:
    Auch nach wiederholtem Gucken kann ich nur den Bergsteiger-Szenen mein Kompliment aussprechen. Die Handlung dagegen hat einige Löcher, die nicht unbedingt logischer Art sind, sondern einfach nur eine schlechte Geschichte abbilden.
    Wie Simon schon sagte: auch wenn gegen Ende dann doch etwas zu viel Story hineingepackt wurde wie ich finde

    Finde ich auch.
    Ich verabschiede mich für heute, nicht ohne eine andere Filmempfehlung. Kriegerin. Sollte in filme-blog.com auch mal besprochen werden. Bin schon gespannt, wie Ihr den neuen Film findet.

    • Da bin ich ja beruhigt wenn dir der Streifen – mal abgesehen von dem angesprochenen Ende – und meine Rezension gefallen haben 😉 … Denke die schönen Bilder sind wirklich ein Teil dessen, der dafür sorgt, dass man A Lonely Place to Die zumindest einige Tage noch im Hinterkopf behält und als “etwas anderes” einordnet^^

      Kriegerin werde ich gerade noch in die Liste aufnehmen 😉

      lg.

      Simon

  3. Ja, Deine Filmkritik hat mir gefallen und war fair dem Film gegenüber.
    Dass mir der Film am Ende doch nicht so zugesagt hat, lag an der Story. Da ich es jedoch bis zum erwähnten 01:20 spanndend fand, und erst danach irgendwie die Übersicht verloren hatte, (und mir die abhanden gekommenen Infos in der wikipedia besorgt habe) kann ich nicht mal sagen, dass es ein schlechter Film ist. Lag vielleicht an meiner fehlenden Aufmerksamkeit, dass ich am Ende nicht mitbekommen habe, wer eigentlich wen gekillt hat.
    Schade, dass die Story am Ende mit diesen schnellen Schnitten so verhunzt wurde. Hätte man sich denn nicht auch noch in der letzten Viertelstunde zusammenreißen können? Dann wäre es ein schöner Film zum Noch-Mal-Angucken gewesen. Schade…

    Kriegerin habe ich heute morgen gesehen.
    Hatte mir nach dem Trailer mehr davon erwartet.
    Doch nicht unbedingt ganz Ohne, der Film “zieht einen rein”, um es mal so zu formulieren. Da Du ja auf Dramen mit unbefriedigendem Ende stehst, ist es vielleicht was für Dich. 😉
    Ich müsste ihn vielleicht noch mal sehen, um mir ein endgülitiges Urteil bilden zu können.
    Allerdings schon krass, was in unseren Filmhochschulen so gedreht wird. Hitler-Gruß in der S-Bahn und gewagte Tattoos. Zum Glück wurde bekannt gegeben, dass die Filmmusik extra für den Film gemacht wurde und nicht für die Veröffentlichung freigegeben wurde.

    So long. 🙂

    • <>

      Haha, ja so kann man das denke ich wirklich formulieren… Über Shining bin ich dank dir jetzt bestens informiert und hoffe mal bald Zeit für das Filmchen zu finden um die Erinnerungen aufzufrischen.

      Krass ist einfach das Ganze, was mittlerweile überhaupt gedreht wird… Da ich mich ja größtenteils den Neustarts im Horror und Thriller Genre zuwende kann ich ohne große Schwierigkeiten sagen, dass man hier nur wirklich selten mal noch einen akzeptablen Streifen findet…

      Die Spitze des Eisberges war von den schlechten Filmen bisher immer noch Alien Vs. Hunter… Der Film ist wirklich die absolute Katastrophe -.-

      Naja, man hört (liest) voneinander…

      lg.

      Simon

  4. Du musst doch auch nicht immer die schlechten Filme gucken. Als Horror-Experte ist es auch Dir erlaubt, einmal in Genres zu schauen, die nicht so grottenschlecht gemacht sind. 🙂

    Meine Empfehlungen:

    Attack The Block und
    Die fabelhafte Welt der Amélie

    Viel Spaß damit. 🙂

    • Fabelhafte Welt der Amelie habe ich bisher nur Gutes von gehört… Wäre vielleicht wirklich mal ne Überlegung wert… Aber in nächster Zeit steht noch einiges an 2.klassigen Artikeln aus, bevor ich mich solchen Schmuckstücken zuwenden kann 🙂

      Attack the Block sagt mir irgendwas aber irgendwie macht es da gerade nicht klick… werde mir ganz einfach mal den Trailer ansehen…

      lg.

      Simon

  5. Tja, Simon 😉

    Ich weiß ja nicht, wie das hier geregelt ist und ob Du Dir hier in nächster Zeit tatsächlich noch mit so vielen zweitklassigen Filmen abgebeben musst.
    Gönne Dir doch einfach mal eine Abwechslung.

    Attack The Block wirst Du lieben, weil es Dein Genre ist. Ich liebe den Film, weil es ein Fun ist. 🙂

    Die fabelhafte Welt der Amélie empfahl ich einfach mal als Entspannung aus dem ganzen Gemetzel. Es kann nicht gut sein, immer nur zweitklassige Horrorfilme zu sehen.
    Nix für ungut 🙂

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